Vor ziemlich genau zwei Jahren machte der Fall bundesweit Schlagzeilen: Auf brutale Weise war auf dem Abenteuerspielplatz in Vaterstetten eine Katze gequält und zerstückelt worden. In der Folge mussten zwei weitere Katzen offenbar auf ähnlich qualvollem Weg sterben. Jetzt wurde der zum Tatzeitpunkt minderjährige Täter vom Amtsgericht Ebersberg zu einer Jugendstrafe von 10 Monaten auf Bewährung verurteilt – „wegen Vergehens gegen das Tierschutzgesetz in Tateinheit jeweils mit Sachbeschädigung“, wie Gerichtssprecher Frank Gellhaus auf B304.de-Nachfrage wörtlich mitteilt.
Wie B304.de berichtete, machten Spaziergänger am 25. Juni 2022 eine grausige Entdeckung: Auf dem Kinderspielplatz beim Vaterstettener Stadion fanden sie abgetrennte Gliedmaßen einer Katze. Der Kopf des Tieres war laut Polizei auf einer Schaukel drapiert, der Körper lag auf einer Wiese. Eine Pfote wurde unmittelbar neben dem Kadaver entdeckt. Die drei anderen Pfoten sowie den Schwanz hatte der Täter ebenfalls abgetrennt. Die Katze sei offenbar bei lebendigem Leib verstümmelt worden. In der Nähe des Spielplatzes fand die Polizei später eine Axt, die als Tatwaffe in Frage kam.
Unter anderem die Tierschutzorganisation PETA hatte 1.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die den Täter überführen. Das Geld wurde bereits an einen Mitbürger ausgezahlt, nachdem die Polizei bestätigte, dass durch ihn der entscheidende Hinweis zum Täter gegeben wurde. Dieser wurde im Dezember 2022 festgenommen.
Am 9. April diesen Jahres wurde nun vom Jugendschöffengericht Ebersberg das Urteil gefällt: 10 Monate auf Bewährung bekommt der zum Tatzeitpunkt minderjährige Täter. Weitere Einzelheiten nannte Gerichtssprecher Frank Gellhaus mit Verweis auf das Jugendstrafrecht nicht. „Ich bitte um Verständnis, dass weitergehende Auskünfte zum Verfahren, zum Gang der Hauptverhandlung und zum Urteil grundsätzlich nicht erteilt werden können.“ Das Urteil ist rechtskräftig. Der Angeklagte hat das Strafmaß akzeptiert.