Ein Treffpunkt für Jung und Alt in Neukeferloh sollte es werden und nicht zuletzt ein schlagkräftiges Wahlargument. Doch in der letzten Gemeinderatssitzung waren sich offenbar selbst einige CSUler nicht mehr ganz so sicher, ob ein Café in den bisherigen Räumen der Feuerwehr Grasbrunn im Rathaus wirklich eine so gelungene Idee ist. Mehr als eindeutig hat das Gemeindeparlament – mit einigen Stimmen der CSU-Räte – dem Projekt jüngst eine Absage erteilt. Unter anderem weil die Räume dringend für die Rathausmitarbeiter gebraucht werden.
Am morgigen Samstag erfolgt der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus in Neukeferloh. Schon bald sollen die Bagger anrollen und in der Folge die freiwilligen Lebensretter mittelfristig die Räume am Rathaus verlassen. Und weil die Treffpunkte in der Gemeinde Grasbrunn zugegebenermaßen äußerst übersichtlich sind, hat die CSU eine durchaus nachvollziehbaren Idee aus dem Hut gezaubert. “Man sollte prüfen, ob diese Räumlichkeiten in ein Café umgebaut werden können”, heißt es dazu in der aktuellen Ausgabe des CSU Infoblatts vom Januar 2014. Denn: “Die Lage wäre optimal und die Beschäftigten der Verwaltung könnten auch davon profitieren.” Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) sieht das anders. “Die Räume werden dringend als Büros benötigt, da das Rathaus bereits heute aus allen Nähten platzt”, sagt er und ist damit offenbar nicht alleine. Die Mehrheit des Gemeinderats – darunter auch einige CSU-Vertreter – gab ihm Recht und lehnte das Projekt in der Februar-Sitzung eindeutig ab.
Aber bitte mit Sahne!
“Als Bürgermeister-Kandidat und als CSU Grasbrunn werden wir uns weiterhin für dieses gute Projekt einsetzen”, verspricht Bürgermeister-Kandidat Michael Hagen in der Januar Ausgabe der “CSU aktuell”. Das Partei-Blatt ist allerdings – das muss an dieser Stelle erwähnt werden – deutlich vor der Entscheidung gegen das Projekt erschienen (B304.de berichtete). Vor der Veröffentlichung hatte sich der Gemeinderat lediglich ein erstes Mal mit dem Thema auseinandergesetzt. Nach langer Diskussion war damals der CSU Antrag “auf Prüfung der Nutzungsmöglichkeit der Räumlichkeiten als Café” denkbar knapp und nur zähneknirschend mit 10:9 Stimmen angenommen worden. Denn neben dem Platzbedarf für Büros führten viele Gemeinderäte auch die unübersehbaren Kosten für den Umbau in ein Café an. Letztlich blieb auch die Frage eines potentiellen Betreibers unbeantwortet.
Ein müdes Lächeln
Ob man die mögliche Konkurrenz fürchte, hatte B304.de von Café-Betreibern im Gemeindegebiet wissen wollen. Zur Antwort bekamen wir nur ein müdes Lächeln. Zitieren lassen möchte sich an dieser Stelle jedoch niemand. Deshalb zitieren wir an dieser Stelle noch einmal “CSU aktuell”: “Wir hoffen, dass unsere Initiative der Startschuss für einen zentralen Treffpunkt in Neukeferloh war und so ein lang gehegter Wunsch unserer Bürger in Erfüllung gehen kann, denn es ist keine Wahlkampfidee, sondern wir orientieren uns am Willen der Bürger unserer Gemeinde.”