Jugendversammlung mit großem Zulauf

von b304

„Wenn du etwas verändern willst, musst du sagen, was dir auf dem Herzen liegt.“ Genau das taten die Jugendlichen bei der ersten Jugendversammlung der Stadt Haar am 18. September im Bürgersaal. Rund 90 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren kamen, um ihre Ideen, Wünsche und Kritik einzubringen.
Über ein interaktives Beteiligungstool konnten sie live per Smartphone abstimmen, voten und Vorschläge eintragen. Bürgermeister Andreas Bukowski führte zum Aufwärmen kurz in zwei wichtige Themen ein: Kreislaufwirtschaft und E-Scooter in Haar.

Fotos: Stadt Haar/J.Ruthenkolk

Ernsthafte Wünsche zur Nachhaltigkeit
Bei der Kreislaufwirtschaft zeigten die Jugendlichen großes Interesse an nachhaltigen Lösungen. Gefordert wurde mehrfach ein Verbot von Feuerwerken, mehr und bessere Fahrradwege, Second-Hand-Läden, ein Unverpackt-Laden, Flohmärkte, Pfandsysteme, mehr Aufklärung zur Mülltrennung sowie Ideen zum Upcycling. Das Fazit: Die jungen Menschen machen sich ernsthafte Gedanken über tragfähige und zukunftsorientierte Lösungen.

Fotos: Stadt Haar/J.Ruthenkolk

E-Scooter – kein reines Jugendthema
Auch beim Thema E-Scooter gab es klare Rückmeldungen: 70 Prozent der Jugendlichen nutzen sie nie, „das erstaunt mich nun“, so Bürgermeister Andreas Bukowski. Rund 30 Prozent leihen zumindest gelegentlich aus – vor allem über die Ortsgrenzen hinaus (45 Prozent). Als Lösung gegen das Abstellchaos wurde mehrfach der Wunsch nach festen Park- und Abstellplätzen und klare Regelungen auch für das Fahren auf Gehwegen genannt.

Fotos: Stadt Haar/J.Ruthenkolk

Lob, Kritik und Wunschliste
Darüber hinaus wurde gesammelt, was in Haar richtig gut läuft: gelobt wurden das Freibad, das Volksfest, die Sauberkeit im Ort, kulturelle Feste wie „SOMMA in der Stadt“ mit der Künstlermeile, aber auch das Wirken von Pater Gabriel oder die vielen Sportangebote und Einrichtun- gen wie der Dino-Jugendtreff.
Auch bei der Frage „Was fehlt?“ wurde eifrig ins Handy getippt. Besonders oft genannt wurden der Wunsch nach einem Jugendparlament, einer Realschule, mehr Cafés und Clubs, kostenloses WLAN, öffentliche Toiletten, auch nach überdachten Treffpunkten im Ort und geschützten Sitzgelegenheiten in der Mittelschule sowie allgemein mehr und bessere Fahrradabstellmöglichkeiten. Ein wiederkehrender Kritikpunkt: die unangenehme Toilettensituation am Ernst-Mach-Gymnasium.

Fotos: Stadt Haar/J.Ruthenkolk

Wiederholung erwünscht
Am Ende zeigten sich die Jugendlichen hochzufrieden: 88 Prozent gaben an, dass ihnen die Veranstaltung sehr gut gefallen hat, und sprachen sich klar für eine Wiederholung aus.
Klarer Aufruf zum Engagement
Bürgermeister Andreas Bukowski rief die jungen Menschen dazu auf, sich auch in demokratischen Parteien zu engagieren und dort ihre Anliegen einzubringen. Er versprach zudem, die gesammelten Vorschläge in den Stadtrat, von dem ebenfalls zahlreiche Vertreter der unterschiedlichen Fraktionen teilnahmen, mitzunehmen und den Austausch mit Jugendlichen weiterzuführen. Mit diesem Auftakt wurde ein starkes Signal gesetzt: Haar hört seiner Jugend zu – und will künftig gemeinsam mit ihr an Lösungen arbeiten.

Fotos: Stadt Haar/J.Ruthenkolk