Das ODEON Jugendsinfonieorchester ist das führende Jugendorchester in München und stolzes Patenorchester der Münchner Philharmoniker. Über 70 motivierte junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, von denen viele auch eine professionelle Musikkarriere anstreben, spielen hier auf hohem Niveau und haben bei bayerischen, deutschen und internationalen Wettbewerben schon diverse Auszeichnungen erhalten.
Im August soll es für die Musikerinnen und Musiker eigentlich auf Konzertreise in die Heimat des chilenischen Dirigenten Julio Doggenweiler Fernández gehen – dank Corona wurde das allerdings schon zweimal verschoben. 2024 sollte es nun endlich soweit sein, doch dank gestiegener Preise ist die Finanzierung, die – immerhin schon zu 80 Prozent in Eigenregie gesichert werden konnte – zur Mammutaufgabe für den Verein geworden.
Nun haben die Musikerinnen und Musiker eine Crowdfunding-Kampagne auf die Beine gestellt, um den fehlenden Geldbetrag zu sammeln. In der Besetzung, die mit nach Chile kommt, spielen 19 Geigen, 8 Bratschen, 11 Celli, 4 Kontrabässe, 3 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 3 Fagotte, 5 Hörner, 4 Posaunen, 1 Tuba, 4 Schlagwerke und 1 Harfe sowie 4 Trompeten. Eine Trompete davon spielt Carlo Hässelbarth (21) aus Vaterstetten (Foto) – b304.de hat mit ihm gesprochen:
Carlo, wann hast du deine Liebe zur Musik, bzw. zur Trompete entdeckt?
Schon im Alter von 5 Jahren! Um genau zu sein, zuerst das Fürst-Pless Horn im Schrank meines Opas. Aus Spaß habe ich reingepustet, und es kamen erstaunlicherweise Töne heraus. Darauf folgte eine Taschentrompete, mit der ich beim örtlichen Posaunenchor spielte. Das Klavier folgte dann mit 6 Jahren, einem Keyboard zum Geburtstag, welches zum Glück nach nicht allzu langer Zeit durch einen Flügel ersetzt wurde.
Liegt bei euch in der Familie die Musik im Blut?
Die Wertschätzung von Musik auf jeden Fall, meine Eltern sind aber selbst keine (Berufs-)Musiker. Mein Vater hat früher Klarinette gespielt.
Was gefällt Dir besonders an der Trompete?
Ihr strahlender Klang! Als Solo-Instrument, vor allem aber im Orchester, wenn das Blech einsetzt und dem Klang eine teils dunkle, teils heroisch-glänzende Farbe verleiht.
Gibt es ein Stück, dass Du besonders gern spielst? Oder eines, dass Du nicht leiden kannst?
Ein Highlight für mich ist die Aufführung von Gustav Mahlers 3. Sinfonie. Ein explizites Stück, was ich ungern spiele, habe ich nicht. Die Orchestermusik von Haydn und Mozart allerdings ist für Trompeten etwas „mager“, da es dort meist nur drei bis vier verschiedene Töne zu spielen gibt. Grund dafür war die damalige Bauform ohne Ventile, was den Tonvorrat erheblich beschränkte.
Eine Reise im Zeichen des interkulturellen Austauschs – helfen Sie mit!
Am 8. August soll – wenn alles gut geht – die Reise nach Chile losgehen. Insgesamt reisen 77 Personen, davon 73 Musikerinnen und Musiker, einer davon ist natürlich auch Carlo. Vor Ort werden Konzerte in verschiedenen Stadtteilen gespielt – außerdem stehen kurze Abstecher nach Norden (La Serena) und vermutlich auch in den Süden (Santa Cruz) auf dem anspruchsvollen Programm, wo ebenfalls Auftritte geplant sind, unter anderem ein gemeinsames Konzert mit dem Orquesta Sinfonica Estudiantil Metropolitana aus Santiago.
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