Nach fünf Jahren gibt Yusif Solaqa, besser bekannt unter seinem Spitznamen Pablo, diesen Sommer seine gleichnamige Bar am Marktplatz in Baldham auf.
Im Juni hat der 35-Jährige die Entscheidung getroffen, seine Prioritäten im Leben künftig anders zu setzen. „Das war wieder mal so ein Tag, an dem ich mir gedacht habe, ich kann nicht mehr. Ich muss etwas ändern. Durchschnittlich 300 Stunden im Monat zu arbeiten war einfach zu viel“, so Pablo, der aus einem kleinen christlichen Dorf im Norden des Iraks stammt. Im Alter von 15 Jahren kam er mit einem seiner Brüder nach Deutschland, arbeitete zunächst einige Jahre bei einer Fastfood-Kette in München, dann in einem Restaurant in Trudering, bevor er 2018 in Baldham das „Pablos“ und 2019 noch das „Bonnie and Clyde“ in Freising eröffnete. „Zwei Läden in so kurzer Zeit zu eröffnen und auch so viel Geld zu investieren – das war etwas viel auf einmal“, resümiert er heute.
„Gerade mit Corona war es ein harter Kampf“ – der im Laufe der Zeit auch auf die Gesundheit geht und zudem ein Privatleben nahezu unmöglich macht. „Ich will nicht so lange warten, bis mir etwas passiert. Außerdem gibt es andere Dinge, die mir jetzt wichtiger sind, wie zum Beispiel eine Familie gründen.“ Bereits im Herbst dieses Jahres möchte Pablo daher zu Hause im Irak seine Freundin heiraten. Ein Event, bei dem die ganze Familie zusammenkommen wird. Schließlich hat der Gastronom elf Geschwister, die nahezu über den ganzen Erdball verstreut leben. „Ich bin eh schon spät dran mit dem Heiraten“, erklärt der 35-Jährige und lächelt.
„Nach der Zeit hier in Baldham kommt jetzt ein anderes Kapitel und das ist gut so!“ Auf die vergangenen Jahre hier im Ort blickt er dennoch gerne zurück. „Ich will mich für die schöne Zeit hier bei allen Gästen bedanken, die mir die Treue gehalten haben und auch bei der Gemeinde, die immer sehr entgegenkommend war.“ Bereits im August will Pablo seinen Laden an einen anderen Pächter übergeben. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute! Catrin Guntersdorfer, catrin@b304.de