Die Nachfrage nach Plätzen im Schwimmverein des TSV Vaterstetten zur Saison 2018 / 2019 ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals angestiegen. Das Organisationsteam der Schwimmkurse und die Trainer der Schwimmabteilung des TSVV kennen die Situation seit Jahren: zu Beginn eines jeden Schuljahres und damit auch einer neuen Schwimmsaison übersteigt die Nachfrage nach Schwimmunterricht im Breitensportbereich bei weitem die Plätze, die dem Verein im Hallenbad in der Gluckstraße zur Verfügung stehen. Um den jährlichen Andrang bewältigen zu können, bleibt dem Verein nichts anderes übrig, als Nummern zu vergeben, nach deren Reihenfolge jedes Kind, das noch keiner Leistungsgruppe angehört, “vorschwimmen” muss, um dann, entsprechend seines Könnens, in eine geeignete Gruppe eingeteilt zu werden. “Wenigstens sind die Zeiten vorbei, zu denen sich Eltern nachts
um 02:00 ausgerüstet mit Schlafsäcken und Daunenmänteln vor dem Hallenbad in die Schlange einreihen mussten, nur um eine der begrenzt vorhandenen Nummern zu bekommen!”, berichtet Trainer Tobias Redl. Seit drei Jahren läuft nämlich die
Nummernvergabe bequem über eine online-Anwendung der Homepage, die er programmiert hat. Seitdem stieg die Nachfrage nach Plätzen im Schwimmverein nochmals an. Dieses Jahr war der Andrang noch höher als in den beiden Jahren davor. So waren bereits 15 Minuten nach Freischaltung der online-Anmeldung auf der TSV Homepage 180 Nummern vergeben. Drei Stunden später, um 09:00 Uhr, waren alle 260 Nummern weg. Die Online-Anmeldung musste geschlossen werden. Die
nachfolgenden zahlreichen E-Mails interessierter Eltern mit der Bitte um Zuteilung eines Vorschwimmtermins konnte der Verein leider nicht mehr berücksichtigen. “Auf der einen Seite ist es sehr erfreulich, dass die Nachfrage nach Schwimmkursen beim TSVV so hoch ist, andererseits ist es schade, dass der Verein mangels Kapazität auch dieses Jahr vielen
Eltern und ihren Kindern absagen musste!”, so die Schwimmabteilung des TSVV in einer Pressemitteilung.
Der TSV Vaterstetten würde zwar Geld in ein neues Schwimmbad investieren, kann das Projekt aber ganz alleine finanziell nicht stemmen. Schon seit geraumer Zeit ist das Problem bekannt. Vereinsvorsitzende Helmut Knauer hatte im Sommer Alarm geschlagen: “Wir haben 200 Kinder auf einer Warteliste, denen wir leider keinen Schwimmkurs mehr anbieten können!” Der Verein würde an dieser Situation gerne etwas ändern, kann aber nicht. Zwar wird in der Gemeinde Vaterstetten gerade das neue Schulzentrum gebaut, das auch ein Hallenbad haben wird. Das alte Bad in der Gluckstraße wird dann jedoch abgerissen. In den nächsten Jahren erwartet die Gemeinde zudem einen einen Zuwachs von 2500 bis 3000 Bürgern in ihren Neubaugebieten. Darunter werden auch viele Familien mit Kindern sein. “Wie wir das dann stemmen sollen, weiß ich nicht!”, zeigt sich Knauer ratlos. Der Verein wäre bereit Schulden aufzunehmen um ein Hallenbad zu bauen, das auch von den ortsansässigen Schulen genutzt werden könnte. Das Problem ist, dass so ein Bauvorhaben keine staatlichen Fördergelder bekommt, wenn es von einem Verein geplant wird und nicht von der Kommune. Somit würde der Bau viel zu teuer werden.