Ins Theater gehen und Gutes tun

von b304


Das Kleine Theater Haar führt zum 1. September 2021 den „SeelenEURO“ ein! Mit Beginn der kommenden Spielzeit am 1.9.2021 wird beim Erwerb jeder Eintrittskarte ein Euro zusätzlich berechnet, mit dem der Gast soziale Kulturprojekte unterstützt, die in Zusammenarbeite mit denkbo – Kliniken des Bezirks Oberbayerns angeboten werden.

Mit einem Euro, der beim Kauf einer Eintrittskarte zusätzlich erhoben wird, sollen Projekte unterstützt werden, die in Zusammenarbeit mit den kbo – Kliniken angeboten werden. (Foto: B304.de/Catrin Guntersdorfer)

„Es ist normal verschieden zu sein“ – Dieses Zitat von Alt-Bundespräsident Richard von Weizäcker ist auch zum Leitspruch des Kleinen Theater Haar geworden. Das Haus im Jugendstilpark ist Teil des Klinikverbundes „kbo – Kliniken des Bezirks Oberbayern“ und wird vom Bezirk Oberbayern und der Gemeinde Haar finanziell unterstützt. Damit ist der soziale Auftrag klar gegeben. „Schon seit vielen Jahren gibt es im kbo-Sozialpsychiatrischen Zentrum (kbo-SPZ), das Trägerin des Theaters ist, eine rege Kunst und Kulturarbeit,“ so Matthias Riedel-Rüppel, Intendant des Kleinen Theaters und Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim kbo-SPZ. „Unsere SeelenART-Projekte sind seither zu einer eigenen Marke geworden, aber auch der Bereich „kbo-SPZ Kultur&Freizeit“ ist sehr rege.“
Im Kern geht es darum, Menschen mit einer psychischen Erkrankung ein kulturelles Leben zu ermöglichen. So betreibt das kbo-SPZ am Standort Haar die SeelenART-Tagesstätte mit 25 Plätzen für Menschen, die sich über die Kunst mit ihrer seelischen Gesundheit auseinandersetzen möchten. Daneben existiert eine Galerie für Outsider-Art in der Münchener Robert Koch-Straße 7 mit wechselnden Ausstellungen, jährlich wird ein Kunstkalender herausgegeben und alle zwei Jahre wird der „Oberbayerische Kunstförderpreis SeelenART“ gemeinsam mit dem Bezirk Oberbayern ausgelobt. Der Bereich „kbo-SPZ Kultur und Freizeit“ bietet Kultur und Freizeitprojekte für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. „Ein breites und sehr wichtiges Spektrum unserer Arbeit, das bezahlt werden will,“ so Riedel-Rüppel. Die Finanzierung ist in den vergangenen Monaten deutlich schwieriger geworden. Viele Stiftungen, die bisher ausschließlich die Angebote ermöglicht haben, müssen mittlerweile mehr haushalten. „Seit 2015 gehören das Theater, die SeelenART-Projekte, sowie der Bereich „Kultur und Freizeit“ beim kbo-SPZ zusammen. Wir nutzen Synergien und unterbreiten seither gemeinsame Angebote“, erklärt Riedel-Rüppel. So ist für ihn auch die Finanzierung aller Projekte eine gemeinsame Aufgabe.

Um diese auch in den kommenden Jahren aufrecht zu erhalten und weiter ausbauen zu können, hat sich das Theater nun entschlossen, den „SeelenEURO“ einzuführen. Mit dem Erwerb jeder Eintrittskarte unterstützt der Gast diese Kulturprojekte mit einem Euro zusätzlich. „Uns ist es wichtig diesen Aufschlag transparent zu machen. So wird er auf jeder erworbenen Eintrittskarte gesondert ausgewiesen,“ so Intendant Riedel-Rüppel. Und weiter: „Unsere Gäste sind es schon aus den vergangenen Jahren gewohnt ins Theater zu kommen und Gutes zu tun. Das zeigt auch die große Resonanz auf unsere SeelenART-Abo-Reihe.“ Angst, dass dieser Aufschlag das Publikum abschrecken könnte, hat Riedel-Rüppel derweil kaum. „Jeder, der unser Haus kennt, weiß wie wichtig uns gelebte Inklusion ist und alle, die das Theater noch nicht kennen, werden wir davon und natürlich von unserem Programmangebot sehr gerne überzeugen!“