Für die einen ist er das „Tor zu Harthausen“, für die anderen „einfach“ nur eine verkehrsberuhigende Maßnahme: Um die Neugestaltung des Kreisels in Harthausen wurde in der jüngsten Grasbrunner Gemeinderatssitzung heftig diskutiert – mit durchaus ungewöhnlichem Ausgang.
Eigentlich hatte Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend (30.05.) lediglich das Gremium darüber informieren wollen, dass in den kommenden Wochen der Kreisverkehr am Ortseingang umgestaltet wird. Statt Rasen und Blumen sollten dort bald Kiesvariationen und bunte Staudenmischungen die Autofahrer willkommen heißen. Garniert würde das Schotterebene-Ensemble, nach den Vorstellungen der Verwaltung und dem Vorbild der Nachbargemeinde Vaterstetten, mit größeren Findlingen. Weil sich der gemeindliche Bauhof zu den Arbeiten bereit erklärt habe, gehe man von überschaubaren Kosten für die Gestaltungsmaßnahme aus. Vorteile der steinigen Variante: der Kreisel sei künftig ganzjährig ansprechend anzusehen und zudem pflegeleichter. Eine Abstimmung darüber war im Gemeinderat nicht vorgesehen, lediglich die Kenntnisnahme. Dennoch folgte eine mehr als 30-minütige Debatte. 15 Ratsmitglieder stimmten zwar grundsätzlich für eine Verschönerung, aber Landschaftsarchitektur ist eben Geschmackssache.
Was ist schön, was nicht? Einigkeit herrschte mehrheitlich lediglich darüber, dass ein Baum die Verkehrsinsel nicht zieren solle. Weil er Vögel anlockt, die dann durch den Verkehr großen Gefahren ausgesetzt seien, wie Max Walleitner von den Grünen argumentierte. Weil Bäume Blätter verlieren, die dann mühsam aus den Steinen gefummelt werden müssten, lautete ein anderes Argument.
Daran, dass Kreisverkehre vor allem auch eine verkehrsberuhigende Maßnahme seien und nicht nur die Optik zählt, erinnerte Gemeinderat Johannes Bußjäger (FW). „Wenn man über den Kreisverkehr locker drüber schauen kann, wird die Geschwindigkeit nicht nennenswert verringert“, so Bußjägers Einwand. Eine Einigung darauf, wie die der Kreisel künftig aussehen soll, konnte in der Sitzung nicht erzielt werden.
Rathauschef Korneder verfolgte die teilweise durchaus skurrile Diskussion sichtlich amüsiert. Seine Anregung: Die fünf Harthauser Gemeinderäte Karin Albrecht, Alfons Bauer jun., Bernhard Bauer, Johann Hiltmair und Karl Humplmair jun., sollten sich untereinander auf einen Vorschlag verständigen und diesen dann in der kommenden Gemeinderatssitzung zur Abstimmung vorlegen. Man darf gespannt sein.
Nach und nach sollen übrigens auch die beiden Kreisverkehre im Gemeindeteil Grasbrunn umgestaltet werden.