Hier lohnt sich der Immobilien-Kauf

von Markus Bistrick

In mehr als der Hälfte der 402 deutschen Kreise und Städte können Eigentümer davon ausgehen, dass der Wert ihrer Immobilie bis 2030 stabil bleibt oder weiter zulegt. Das geht aus der aktuellen Postbank Studie “Wohnatlas 2017” hervor. “Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden Käufer in Bayern”, heißt es da. In den zehn Regionen mit der stärksten Preissteigerung finden sich gleich sieben bayerische Kreise – darunter die Landkreise München mit jährlich 1,8 Prozent Steigerung auf Platz 5 und Ebersberg mit 1,6 Prozent Steigerung auf dem neunten Rang.Im Vergleich deutscher Großstädte hat München die Nase vorn. In der bayerischen Landeshauptstadt steigen die Preise laut Prognose des Postbank Wohnatlas bis 2030 jährlich durchschnittlich um 1,3 Prozent – gefolgt von Dresden mit einer Steigerungsrate von einem Prozent. „Dresden dürfte wegen seiner sehr guten Infrastruktur und einer stabilen demografischen Entwicklung als Immobilienstandort attraktiv bleiben“, erläutert Dr. Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. Die prognostizierte Wertsteigerung in der sächsischen Landeshauptstadt fällt sogar etwas größer aus als in Hamburg und Düsseldorf, wo ein Plus von 0,9 Prozent jährlich erwartet werden kann.

Preisentwicklung in Großstädten 2016-2030

Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent

StadtPreistrend in %Preis pro Qm 2016
München1,36149
Dresden1,02009
Hamburg0,93884
Düsseldorf0,93116
Köln0,73017
Leipzig0,61789
Stuttgart0,63535
Frankfurt am Main0,53985
Berlin0,33247
Bremen0,21826
Nürnberg0,22525
Hannover (Landkreis)-0,21877
Dortmund-0,61417
Essen-1,11436

Deutsche Großstädte mit mehr als 500.000 Einwohnern (Stand 2015)
Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI

Die Berechnungen für 402 kreisfreie Städte und Landkreise wurden vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) für die Postbank durchgeführt. Anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung und Wohnausgaben wurde die Nachfrageentwicklung berechnet. In das HWWI-Wohnungsmarktmodell flossen sowohl die Entwicklung der Nachfrage wie auch des Angebots ein. Mit diesem Prognose-Instrument lässt sich nachzeichnen, wie sich beide Faktoren wechselseitig beeinflussen. Am Ende steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 2016-2030.

Starker Süden mit besten Zukunftsaussichten

Fast durchgehend gute Rahmenbedingungen für Wohnimmobilien finden Käufer in Bayern: In den zehn Regionen mit der stärksten Preissteigerung finden sich gleich sieben bayerische Kreise. Drei dieser Kreise – Erding, Landkreis München und Ebersberg – zählen zum Speckgürtel der Landeshauptstadt. Die mit Abstand höchsten Preissteigerungen sind laut Prognose in Heilbronn in Baden-Württemberg zu erwarten. In der Stadt dürften sich Wohnimmobilien bis 2030 jährlich um vier Prozent verteuern.

Top Ten: Wo die Preise am stärksten steigen 2016-2030

Reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent

RangStadt / KreisPreistrend in %Preis pro Qm 2016
1Heilbronn, kreisfreie Stadt4,02182
2Erding, Landkreis2,13260
3Cloppenburg, Landkreis1,81586
4Landsberg am Lech, Landkreis1,82982
5München, Landkreis1,84690
6Rosenheim, Landkreis1,72993
7Landshut, Landkreis1,72289
8Potsdam, Stadt1,62911
9Ebersberg, Landkreis1,64203
10Pfaffenhofen a.d. Ilm, Landkreis1,62880

Quellen: Empirica, Berechnungen HWWI

“Trotz positiver Preisprognose sollten Kaufinteressierte ihr Investment vorab prüfen”, heißt es in der Mitteilung der Postbank. Denn in einigen Regionen würden zwar gute oder stabile Wertentwicklungen erwartet, aber bei besonders hohen Preisen bestehe das Risiko, dass Wertgewinne bereits spekulativ in die aktuellen Wohnungspreise eingeflossen seien. „Doch auch dann kann ein Eigenheimerwerb noch interessant sein, wenn die Mieten schneller steigen als die allgemeinen Verbraucherpreise und die Einkommen“, betont Bargel. „Darüber hinaus genießen Käufer den Vorteil, nach der Tilgung ihres Darlehens mietfrei wohnen zu können und damit unabhängig von der Entwicklung der Mietpreise zu sein.“

 

Symbolfoto: Fotolia.de / blende11.photo