Helpers for Haar

von Catrin Guntersdorfer

„Diese Jugend von heute“ … ist unheimlich engagiert! Auch in diesem Jahr haben sich wieder zehn Schüler*innen angemeldet, um für die Gemeinschaft mit anzupacken. „Ich habe keine Großeltern in Deutschland und möchte gerne mit älteren Menschen zusammen sein.“ „Mir geht es wirklich gut, ich muss mir keine Gedanken machen, ob ich Essen kaufen kann -und ich möchte davon gerne wieder etwas zurückgeben, einfach helfen.“ „Ich finde den Behinderten-Nichtbehinderten-Treff im Route 66 super, der Kontakt mit den Behinderten ist toll.“ Das sind nur einige Antworten auf die Frage der Haarer Bürgermeisterin Gabriele Müller, warum die Schüler*innen sich im Ehrenamtswahlfach „Helpers for Haar“ engagieren. Jedes Jahr nimmt sich die Rathauschefin die Zeit, mit den Helpers zu sprechen. Beeindruckend sind diese Anfangstreffen tatsächlich immer. Sie unterstreichen eine Aussage ganz dick: In den Haarer Schulen lernt man auf jeden Fall fürs Leben.

Denn hier stehen in der Mittelschule, im Gymnasium und der nächstgelegenen Montessorischule Hohenbrunn neben Mathe, Deutsch, Englisch oder Geschichte auch das Fach „Soziales Engagement“ auf dem Stundenplan. Bereits seit 2016 können die Schüler*innen das Wahlfach „Helpers for Haar“ belegen. Und dabei nicht nur Gutes tun und die Haarer Gemeinschaft unterstützen, sondern auch für sich selbst viel mitnehmen. Eine klassische Win-win-Situation. Seit Beginn des neuen Schuljahres sieht man also am Haarer Tisch oder beim Taekwondo im TSV, in den Kindergärten, beim Jugendkulturhaus Route66 oder der NBH-Tagespflege für Senioren neue Gesichter. Insgesamt bei fünf Institutionen sind die Schüler*innen tätig: Sie sortieren Essen für Bedürftige, spielen und sporteln mit den Kindern, unterhalten sich mit Senioren. Wo sie sich engagieren, das konnten die Jugendlichen selbst entscheiden. Die Vorgabe für die Institutionen: Die Helpers dürfen keinesfalls nur Zaungäste sein. Verantwortung zu übernehmen, ein Miteinander zu spüren, das Selbstbewusstsein zu stärken, den Blickwinkel auf andere Generationen, soziale Schichten und Nationen zu verändern und eventuell sogar erste „Berufserfahrungen“ zu bekommen –das ist das große Plus. Nach Ablauf des Schuljahres erhalten die Jugendlichen ein Zertifikat, das den Einsatz bestätigt. Und so etwas hat nun auch nicht jeder im Lebenslauf …