Sich zu engagieren, mitzuhelfen, hinzulangen -ist das bei der Jugend in Zeiten der Smartphones, Influencer und selbstdarstellenden Social-Medias überhaupt noch angesagt? Aber hallo! Das Ehrenamt boomt, es gab noch nie so viele Vereine wie heute –und auch in Haar sind die jungen Leute sehr tatkräftig. Das nahm Bürgermeisterin Gabriele Müller zum Anlass, den besonders engagierten Jugendlichen eine Ehrung zukommen zu lassen. Denn: Sie sind selbst Influencer*innen –und zwar im positivsten Sinne.„Ich beschäftige mich mit allem, was man braucht, um Leben zu retten.“ Ein großer Satz gelassen ausgesprochen –von einer jungen Frau. Melanie ist bei der DLRG aktiv, kümmert sich dort unter anderem um die technische Ausbildung. Und sie freute sich über die Urkunde und die öffentliche Ehrung. Auch wenn sie deswegen ihr Ehrenamt ganz sicher nicht angetreten ist -genauso wie die anderen 33, die an diesem Abend ins Bürgerhaus gekommen sind.
„Ihr seid das Gegenbeispiel für das Vorurteil, dass Jugendliche heutzutage nur chillen und am Handy spielen“, freute sich Bürgermeisterin Gabriele Müller. Sie betonte, dass die Geehrten trotz ihres jugendlichen Alters teilweise schon sehr lange engagiert sind. Die Jugendlichen waren von ihren Institutionen und Vereinen zur Ehrung angemeldet worden: Der Deutsche Alpenverein, die DLRG, die Gronsdorfer Schützen, die THW Jugend und der TSV hatten ihre aktiven Jugendlichen genannt. Aber nicht nur in Vereinen sind Jugendliche aktiv, sondern auch in der offenen Jugendarbeit und in den Kirchen: Die drei Jugendzentren Dino, Boni und Route 66 sowie St. Bonifatius, St. Konrad und die katholische Jugendstelle Haar-Trudering freuen sich über ihren ehrenamtlichen Nachwuchs. Die Felder, in denen die Jugend aktiv ist, sind also sehr breitgestreut. Alle 34 berichteten mit spürbarer Leidenschaft darüber, was sie tun: Zeltlager organisieren, Koch-, Musik-und Boxprojekte leiten, Freizeit mit und für behinderte Menschen gestalten, Jugendliche in Hilfeleistungen anleiten und trainieren, am Abenteuerspielplatz die Kinder beaufsichtigen, im Pfarrgemeinderat aktiv sein, selbst ministrieren und zusätzlich Ministranten betreuen und vieles mehr. „Euer Engagement zeigt, wie viel man mit dem Ehrenamt bewirken kann“, dankte die Bürgermeisterin den Jugendlichen. Die 34 sind ein großer Gewinn für die Gesellschaft. Und sie selbst? Lernen bei ihren Tätigkeiten viel. Fürs Leben.