“Günther Koch – ein Großer der Vaterstettener Leichtathletik ist von uns gegangen”, meldet der TSV Vaterstetten. “Mit Trauer haben wir am vergangenen Freitag die Nachricht vom Tod unseres Sportkameraden Günther Koch im Alter von 85 Jahren vernommen. Wie wir von einem der Gründungsmitglieder des TSV Vaterstetten erfahren haben, ist Günther in den Anfangsjahren zu Beginn der 1960er Jahre zum TSV V gestoßen und hat sich den Handballern angeschlossen – dort hat er auch seine Ehefrau Anneliese kennen gelernt. Gemeinsam mit weiteren Mitstreitern wurde beschlossen, auch eine Leichtathletikgruppe zu gründen.
Dort war Günther von Anfang an mit dabei und machte auch einen Trainerschein „Lauf“. Mit dem Erlernten förderte und forderte er Generationen von Leichtathletik-Talenten im TSV V, die in der Folge die Vereinsfarben auch bei überregionalen Meisterschaften vertraten. Im Jahr 1979 wird Günther Koch neuer 1. Vorsitzender des TSV Vaterstetten und engagiert sich für eine Neustrukturierung der Vereinsorganisation; viele Jahre leistet er hervorragende Arbeit als Abteilungsleiter Leichtathletik. Für sein umfassendes Engagement rund um den TSV V wird Günther 1989 zum Ehrenmitglied ernannt. Er wirkte unermüdlich in diversen Tätigkeiten politischer und sportlicher Natur, u. a. als Vorsitzender des Kreises Wendelstein, dem Vorläufer des Kreises Oberbayern Südost, dessen Ehrenvorsitzender er war, sowie als Sportwart des Bezirkes Oberbayern. Günther prägte maßgebend die erfolgreiche Ära der Abteilung Leichtathletik in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts – stets unter dem Motto „Sport für alle“ mit einer erfolgreichen Verknüpfung von Breitensport mit der Förderung von Talenten im Leistungs- und Wettkampfsport. Viele der damals aufgestellten Vereinsrekorde haben bis heute Bestand und belegen, dass die Leichtathleten im TSV V unter seiner Ägide eine Blütezeit erlebten. Nachdem das Leuchtturmprojekt „Sport- und Freizeitzentrum Vaterstetten“ den TSV V mit vielen erfolgreichen Veranstaltungen in der Leichtathletik-Szene landesweit bekannt gemacht hat, holte Günther letztlich, zusammen mit Ernst Lackner, 1993 erstmalig die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften nach Vaterstetten. Dies war nur möglich, da Günther bei der Planung des Stadions Ende der 70er Jahre, an der er als Mitglied der Planungsgruppe ebenfalls beteiligt war, Dimensionen mit einbrachte, die es ermöglichten, derartige Großereignisse durchzuführen. Unvergessen der Start der Olympiasieger und Weltmeister Christian Schenk und Thorsten Voss in Vaterstetten. Darüber hinaus verlieren die Vaterstettener Leichtathleten mit Günther einen lieb gewonnenen Unterstützer und Förderer ihrer Sportart sowie engagierten Kampfrichter. Wir Leichtathleten sagen: Herzlichen Dank für die von Dir geleistete Arbeit, lieber Günther!”
(Martin Fischer, Abteilungsleiter Leichtathletik)
Der Termin der Beisetzung in Vaterstetten steht noch nicht fest.