Grüne stellen Forderungen

von Markus Bistrick

Wie berichtet, sind bei einer Routinekontrolle an der B304-Brücke über die A99 massive Korrosionsschäden entdeckt worden. Das Bauwerk müsse daher abgerissen und neu gebaut werden. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der Bevölkerung – jetzt haben auch die Grünen Forderungen gestellt, wohlwissend, dass es wohl kaum eine Möglichkeit gibt, juristisch gegen die Pläne der Autobahn GmbH vorzugehen.

Bereits im Oktober soll mit den Arbeiten begonnen werden und zunächst eine Behelfsbrücke entstehen. Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahn GmbH, erklärt: „Die Brücke ist in sehr, sehr schlechtem Zustand. Wenn wir sie nicht sofort erneuern, muss sie gesperrt werden.“ Möglichst schnell werde jetzt ein Netz unter der Brücke gespannt, damit keine Betonbrocken auf die Fahrbahn fallen können. Mit dem Bau der Behelfsbrücke wird auch der Radweg an der B304 dicht gemacht.

Von den Planungen waren nach eigenem Bekunden nicht nur die Bürgermeister von Haar, Grasbrunn und Vaterstetten überrascht worden, sondern entsprechend auch die Bürger. Josef Mück und einige Anwohner fordern von Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) eine Bürgerinformationsveranstaltung, in der unter anderem die Auswirkungen auf den Verkehr sowie die Gründe für die Baumaßnahme offengelegt werden.

Unterstützung kommt jetzt von den Grünen aus Haar, Grasbrunn und Vaterstetten. In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie, „dass zeitnah Informationsveranstaltungen durchgeführt werden sowie die Räte der anliegenden Kommunen qualifiziert informiert werden mit Gelegenheit zu Nachfragen“. Außerdem sollten alle Details der Bauplanung und die Gutachten öffentlich gemacht werden.

Weil für die Zufahrt zur Behelfsbrücke auch Bannwald abgeholzt werden muss, fordern die Grünen „diese Eingriffe auf das absolut notwendige Minimum zu beschränken“. Ferner solle die Wiederaufforstung genutzt werden „für den Umbau auf einen zukunftsfähigen, klimagerechten Wald“. Da sich der Schallschutz durch die Rodung des Bannwalds nach Aussage der Grünen deutlich verschlechtere, müsse das anderweitig kompensiert werden.

Außerdem solle im Zuge des Brückenabrisses ein langer gehegter Wunsch der Grünen umgesetzt werden, um eine Ausweichmöglichkeit für den Radverkehr zu schaffen: der Radweg an der S-Bahn.