Im Alter von 67 Jahren ist der langjährige Ebersberger Landrat am gestrigen Donnerstag verstorben. Hier ein Nachruf von dessen Amtsnachfolger Robert Niedergesäß.
„Der Landkreis Ebersberg trauert um seinen Altlandrat Gottlieb Fauth, der nach langer und tapfer ertragener Krankheit am 26. Oktober im Alter von 67 Jahren viel zu früh verstorben ist.
Gottlieb Fauth gehörte bereits seit 1984 dem Kreistag an. Seit 2000 war er stellvertretender Landrat und von 2002 bis 2013 hat er den Landkreis als Landrat mitgestaltet und geprägt: sei es bei der Modernisierung der Verwaltung mit der Einführung des Qualitätsmanagements, der Umstellung auf die kaufmännische Buchführung als erster Landkreis in Bayern oder bei der Generalsanierung und Erweiterung des Landratsamts.
Besonders lag ihm aber die Bildung am Herzen. So hat er den Bau des vierten Gymnasiums in Kirchseeon vorangetrieben und auch die vierte Realschule des Landkreises in Poing wurde in seiner Amtszeit errichtet. Die FOS/BOS in Kooperation mit dem Landkreis Erding wurde mit seiner Unterstützung realisiert, die Realschulen wurden auf den sechsjährigen Betrieb erweitert, weitere Schulen wurden generalsaniert und erweitert.
Auch der ehrgeizige Klimabeschluss 2030 und die Etablierung eines Klimaschutzmanagers wurde von ihm vorbereitet und unterstützt. Trotz der zunehmenden körperlichen Einschränkungen durch seine voranschreitende Krankheit war es sein Wunsch und Anspruch, für den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger da zu sein und seiner Verantwortung gerecht zu werden. Leider musste er 2013 sein Amt aufgeben, weil ihm die Krankheit keine andere Wahl mehr ließ.
Gottlieb Fauth setzte sich mit Leidenschaft und Herzblut gut drei Jahrzehnte für seinen Heimatlandkreis ein, auch als Altlandrat nahm er in den letzten Jahren gerne noch Termine und Einladungen wahr. Auch wenn es für ihn immer beschwerlicher wurde, suchte er den Kontakt zu den Menschen in seinem geliebten Landkreis
Gottlieb Fauth war ein Mensch mit Ecken und Kanten, jemand der seine Meinung klar kommunizierte und vertrat, auch wenn sie bei anderen Widerspruch hervorrief, er war nie der Chefdiplomat, aber immer authentisch. Auf ihn war stets verlass, er war verbindlich und herzlich, er setzte sich für andere Menschen und ihre Anliegen ein, auch wenn er an die Grenzen von Gesetzen und Verordnungen gehen musste. Gottlieb Fauth war für mich in Vaterstetten – wo er bis 2002 auch Gemeinderat war – und im Landkreis nicht nur ein politischer Weggefährte und Partner, sondern ein enger Freund, mit dem mich viele schöne Erinnerungen an heitere und besondere Momente verbinden. Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Kindern, Gottlieb Fauth wird uns allen unvergessen bleiben.“
Am Montag liegt im Foyer des Landratsamts ein Kondolenzbuch für die Öffentlichkeit aus. Es soll auch unseren Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zum Abschiednehmen bieten.
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