Aus einer Einladung wurde eine lange Partnerschaft. 50 Jahre Freundschaft zwischen den Feuerwehren Harthausen und Harthausen.
Als das kleine Harthauen, ein Stadtteil von Gammertingen auf der Schwäbischen Alb, 1971 eine Fahnenweihe vorbereitete, hatten die Verantwortlichen die Idee, alle Orte mit den Namen Harthausen einzuladen. Zur Hilfe nahm man das Postleitzahlenbuch in diesen damals 13 Harthausen in Deutschland vorkamen. Eine Einladung ging auch an die einst selbstständige Gemeinde Harthausen im Landkreis München; seit der Gebietsreform ein Gemeindeteil von Grasbrunn.
Erfreut über die Einladung, startete die Feuerwehr Harthausen aus dem Landkreis München mit einer Abordnung auf die Alb. Begeistert von der Gastfreundschaft, beschloss man am 25. Juli 1971 eine Partnerschaft zwischen beiden Feuerwehren, welche bis heute anhält. In zahlreichen Gegenbesuchen, Festlichkeiten und gemeinsamen Ausflügen wurde die Verbundenheit von den Verantwortlichen der Kommunen und den Bürgern beider Orte seitdem gepflegt und vertieft.
Wie intensiv Freundschaften sich auswirken, sieht man daran, dass auch schon Ehen geschlossen wurden. Auch wechselt seit 1991 ein Heiliger Florian beim Zusammentreffen der beiden Feuerwehren seinen Platz im jeweiligen Feuerwehrgerätehaus. Dass das Datum der vor 50 Jahre geschlossenen Freundschaft nicht in Vergessenheit geraten ist, ist dem Ehrenkommandanten Herbert Baumann zu verdanken. Dieser ist auch vom Feuerwehrverein Harthausen als Verbindungsmann zwischen den beiden Orten. beauftragt. Er ist einer der wenigen noch lebenden Personen, welche bei der Gründung dabei waren. Und so ist es verständlich, dass ihm diese Freundschaft sehr am Herzen liegt.
Genau für den 25. Juli organisierte er eine Abordnung für die Fahrt auf die Alb, um das Jubiläum zu würdigen. Im Gepäck ein Fahnenband sowie den Wanderflorian. Auch hatte Baumann ein Gedicht entworfen, das Kommandant Georg Schachter vortrug.
Dass die Gäste von der Alb erfinderisch sind, bewiesen sie, indem sie das längs seit Jahren geschlossene Wirtshaus zum Ochsen wieder reaktivierten, in welchen damals die Freundschaft besiegelt worden ist und wie vor langer Zeit die Gäste zum Frühstück einluden. Im Anschluss ließ Baumann 50 Jahre Freundschaft Revue passieren, wo natürlich lustige Erinnerungen vorkamen. Die Angst, dass unter dem Generationswechsel die Freundschaft leidet, wurde nicht bestätigt, sie funktioniert wie eh und je. Aber ab und zu muss man auch ein bisschen nachhelfen. Man hatte sich viel zu erzählen und so ging der Tag leider schnell zu Ende, bis sich die Abordnung von Harthausen aus dem Landkreis München nach diesem Kurzbesuch wieder auf die Heimreise machten mussten. Wie üblich, wurde der gedachte Termin für die Abfahrt mehrmals verschoben.
Text: Wolfgang Mende