Gemeinde zeigt Interesse an Gelände

von Catrin Guntersdorfer

Die Hochschule des Bundesnachrichtendienstes hat zu Beginn des Jahres ihren Sitz in Haar aufgegeben. Auch wenn der BND die Verlegung nicht offiziell bestätigt hat, meldet Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller schon großes Interesse am frei gewordenen Gebäude an. Das wird in einem Brief an Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz deutlich. Darin erklärt die SPD-Frau, dass die Gemeinde bereits seit September 2015 wegen des Grundstücks an der Wasserburger Straße mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Kontakt stehe.” Zuletzt erhielten wir Anfang August 2018 die Auskunft, dass es keine neuen Erkenntnisse über die Aufgabe des BND-Standorts Haar gäbe. Man würde uns informieren, wenn es soweit wäre, was nun leider nicht erfolgt ist.”, kritisiert Müller in ihrem Schreiben. Durch ihren Brief direkt an Scholz hofft sie das Areal für die Gemeinde erwerben zu können, da es sowohl als Wohn-mit Gewerbestandort für wohnortnahe Nahversorgung, als auch als Schulstandort bestens geeignet wäre. Sofern der Bund nicht über eigene Nachnutzungskonzepte verfügt, bittet sie um vorrangige Berücksichtigung der Gemeinde Haar bei der Veräußerung des Grundstücks.

Anfang des Jahres war bekanntgeworden, dass die Hochschule mit ihren 50 Mitarbeitern nach Berlin verlegt wird. In Zukunft findet die Ausbildung in Berlin statt.

Ab Mai wird das 19 000 Quadratmeter große Gelände von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verwaltet. Auf dem Grundstück stehen sechs Häuser mit rund 8000 Quadratmeter Nutzfläche. Falls für das Areal  keine Anschluss-Nutzung durch die Bundesbehörden in Frager kommt, könnte es nach Angaben der Bundesanstalt auch veräußert werden. Bereits seit 1. Januar diesen Jahres stehen die Gebäude leer. Bis dahin war die Einrichtung in Haar mit ihrem Fachbereich Nachrichtendienste eine Zweigstelle des Bundesnachrichtendienstes in Pullach. Das Hochschulgebäude wurden 1937 als Kaserne für eine motorisierte Gendarmerie-Bereitschaft errichtet. Nach dem Krieg kamen dort Vertriebene unter. Unter Denkmalschutz steht das Objekt nicht.

Nachdem  Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz bei seiner Amtsübernahme die neue Marschroute ausgegeben hat, dass freiwerdende Flächen des Bundes, den Kommunen zur Beseitigung der Wohnungsnot zur Verfügung gestellt werden sollen, hofft Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller auf psitive Antwort aus dem Ministerium.
Hier wurden bis Ende 2018 Spione ausgebildet. (Foto: gemeinde Haar)