Gartentipp: Endlich Frühling!

von Wolfram Franke

Die gute Nachricht zuerst: Manche Arbeiten können Sie sich sparen. An erster Stelle das Laubharken unter Bäumen und Sträuchern. So können auch Laubsauger oder Laubbläser getrost im Keller bleiben. Es ist besser, wenn das Laub liegenbleibt. Die Blätter bedecken den Boden, halten ihn länger feucht und bieten einen Lebensraum für viele kleine Lebewesen, die daraus wertvollen Humus bereiten. Nur vom Rasen und von den Wegen sollte das Laub entfernt werden. Aber das haben Sie sicher schon im Herbst getan …

Text: Wolfram Franke

Lockern statt Umgraben
Die zweite Arbeit, die Sie sich nicht immer aber doch in vielen Fällen sparen können, ist das Umgraben der Gemüsebeete. Es sei denn, Sie haben einen besonders schweren, lehmigen Boden. Dann kommen Sie meist nicht um diese Arbeit herum. Doch es gibt auch Alternativen zum Umgraben: Stechen Sie die Grabegabel in kurzen Abständen in die Erde und ziehen Sie den Stiel jeweils einmal kräftig zurück. Auf diese Weise wird der Boden spatenstichtief gelockert, ohne die Scholle zu wenden. Das kommt den Mikroorganismen zugute, deren Leben auf diese Weise nicht auf den Kopf gestellt wird, und erhält die Fruchtbarkeit des Bodens. Im Fachhandel gibt es für diese Art den Boden zu lockern eine spezielle Biogabel mit 50 Zentimeter Breite.

Lieblingswerkzeug Sauzahn
Zur Aussaat und zum Pflanzen von Gemüsesetzlingen muss die obere Schicht der Beete feinkrümelig vorbereitet werden. Dafür ist das Lieblingsgerät der Biogärtner, der Sauzahn, ein optimales und vielseitig einsetzbares Werkzeug. Wo er nicht verfügbar ist, kann man auch den Vierzahn (auch Vierzink oder Krail genannt) oder einen Kultivator mit drei oder fünf gebogenen Zinken für die feinkrümelige Bearbeitung der Erde verwenden. Mit der Lockerung arbeitet man auch reifen Kompost, maximal fünf Liter pro Quadratmeter in die Erde ein und zieht die Oberfläche anschließend mit dem Rechen glatt.

Zwiebel- und Knollenblumen
Noch blühen Narzissen und bald auch die ersten Tulpen. Damit sie auch nächstes Jahr kräftig austreiben und farbenfrohe Blüten hervorbringen, sollte man die Blüten abschneiden, sobald sie zu welken beginnen. So verschwenden sie nicht unnötig Kraft in die Samenbildung. Das Laub bleibt stehen, es zieht in die Zwiebeln zurück. Bei den kleinen Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) oder Blausternchen (Scilla) müssen die Blüten nicht entfernt werden. Sie dürfen Samen ausbilden, die in ihrer Umgebung aufgehen und aus denen in den nächsten Jahren blühende Pflanzen heranwachsen. Bei manchen Arten, wie dem Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) sorgen Ameisen für die Verbreitung der Samen.
Sie können aber auch selber ihre Schneeglöckchen, Scilla und anderen Zwiebelblumen vermehren, indem Sie nach der Blüte die dicksten Horste ausgraben, in mehrere kleine Pulks aufteilen, die Sie dann locker verteilt an andere Stellen pflanzen.

Stauden verjüngen
Ähnlich können Sie auch mit Stauden verfahren, die im Spätsommer und Herbst blühen, zum Beispiel Herbstastern (Aster novi-angliae, A. novi-belgii, A. dumosus u.a.). Graben Sie die Horste aus und zerteilen Sie das Wurzelgeflecht rigoros mit dem Spaten oder einem großen Messer. Zum Pflanzen verwenden Sie nur die jüngeren Teilstücke, die wachsen am besten an. Natürlich sollte der Boden zum Pflanzen gut gelockert und mit Kompost sowie mit einem organischen Dünger (z. B. Hornspäne) versorgt sein.

Rosen (noch) schneiden und düngen
Wahrscheinlich haben Sie Ihre Rosen schon geschnitten. Wenn nicht, ist es allerhöchste Zeit. Trockene abgestorbene und schwache Triebe werden an ihrer Basis ganz entfernt. Ansonsten gilt die Faustregel: Starke Triebe wenig, schwächere Triebe stark zurückschneiden. Viel falsch machen kann man damit nicht. Lockern Sie auch den Boden zwischen den Rosen. Eine Gabe Kompost und Hornspäne oder eines speziellen Rosendüngers locker in die Oberfläche eingearbeitet, lassen die Rosen kräftig heranwachsen. Ebenso empfiehlt es sich, Urgesteinsmehl einzuharken. Das sorgt dafür, dass die Rosen genügend Eisen aufnehmen können und beugt auf diese Weise Chlorosen (gelben Blättern) vor.

Sie sind neugierig geworden und wollen mehr wissen? In „Mein Garten fürs Leben“ zeigt Wolfram Franke anhand der Entwicklungsgeschichte seines persönlichen Gartens, wie er eine Wildnis in einen naturnahen, lebendigen Biogarten verwandelt hat. Das Buch ist ein wertvoller Wissensschatz: Vom fundierten Praxiswissen und den Erfahrungen des Vaterstetteners lernen – mit zahlreichen Tipps und illustrierten Anleitungen. Erschienen im BLV Buchverlag: 30 Euro, IBAN 978-3-96747-002-4.