Die Gewinner des Bürgerbudgets stehen fest. Fünf Projekte standen zur Abstimmung, drei setzten sich mit Abstand durch. Doch auch für ein Projekt, das keine Förderung erhält, gibt es eine Zukunft.
Eingereicht werden konnten Projekte, die nach Abschluss frei zugänglich sind und dem Gemeinwohl dienen. Sie sollen möglichst klima- und umweltverträglich sein. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt. Nach einer Online-Abstimmung mit den Stimmen von rund 1330 Gemeindebürgern stehen nun die Gewinner fest, sie alle haben gemeinsam, dass sie das „Draußensein“ fördern, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU): „Wir haben eine wirklich sportliche, naturverbundene Bürgerschaft“. Für jede Altersgruppe sei etwas dabei.
Klarer Sieger ist der Trimm-Dich-Parcours im Wald, mit 397 Stimmen. Somit dürfte Vaterstetten gleich zwei neue Pfade bekommen, denn im neuen Bürgerpark ist ebenfalls ein Bewegungsparcours mit einem Budget von ca. 56.000 Euro geplant. Deutlich schlanker fällt die Planung beim geförderten Projekt aus, man kalkuliert mit Arbeits- und Materialkosten von 3.500 Euro zur Errichtung des Pfades. Dazu kommen jährliche Wartungskosten von 1.000 Euro, die über den Mitgliedsbeitrag eines zu gründenden Vereins finanziert werden sollen.
Auf Platz 2 liegt die Einrichtung einer Hundewiese, die Idee erhielt 363 gültige Stimmen. „Endlich Hunde gefahrenlos ohne Leine herumtollen zu lassen, auf einer eingezäunten Hundeauslauffläche, das ist nicht nur mein Wunsch, sondern vieler Vaterstettener Frauchen und Herrchen“, so Raphael Melcher, der die Idee zur Wiese hatte.
Ganz knapp dahinter landete die Idee von Janne und Nele (11 und 9 Jahre): ein Dirtpark für Mountainbiker und BMX-Fahrer (357 Stimmen). „Das Schöne am Dirtpark: man kann einfach hinradeln und loslegen. Jeder findet dort etwas für sich, von Groß bis Klein“, so die Mutter in der Beschreibung des Projekts. Um zusätzliche Mittel für die Errichtung zu gewinnen stehen ein Crowdfunding oder Sponsoring im Raum.
Den letzten Platz erreichte ein Zaun um den Spielplatz an der Fasanenstraße, Ecke Spatzenweg. Die Idee erhielt 97 Stimmen. Knapp davor auf Platz 4 landete die Verschönerung des Rossinibrunnens mit 116 Stimmen. Hier geht es auch ohne Fördermittel der Gemeinde weiter, dank des Seniorenbeirats: „Die Betonwände des Brunnens bröckeln – sind verschmiert! Bänke bräuchten eine Beschattung! Ein Raum für Kinder und Jugendliche – für ältere Anwohner und Ruhesuchende – wäre super!“, heißt es in einer Pressemitteilung des Seniorenbeirats. Ein erster Termin fand bereits statt: „auch ohne dieses Geld möchten wir eine Arbeitsgruppe gründen, die sich um die Belange dieses Platzes kümmert.“
Bei einem ersten Treffen der Gewinner mit Bürgermeister Leonard Spitzauer wurden dann auch gleich die Schritte für das weitere Vorgehen besprochen und mögliche Orte für die Umsetzung der Projekte im Gemeindegebiet diskutiert. Die Projektverantwortlichen haben jetzt ein Jahr Zeit, ihre Idee umzusetzen.
Die Gemeinde stellt dafür je Projekt € 3500,- zur Verfügung. Sollte das Geld hier oder da nicht reichen, freuen sich die Projektverantwortlichen über Spenden aus der Bürgerschaft oder von ansässigen Unternehmen. Auch helfende Hände kann das ein oder andere Projekt bei der Umsetzung sicher gebrauchen. Angesichts der regen Teilnahme an der Abstimmung sind die Projektverantwortlichen aber zuversichtlich.