First Responder Harthausen: Einsatz 1000

von Markus Bistrick

Heute (21.2.) um 14.55 Uhr war es soweit. Zum tausendsten Mal wurde der First Responder der Freiwilligen Feuerwehr Harthausen zu einem medizinischen Notfall gerufen. Was genau die Ursache war, darf Kommandant Markus Mende nicht bekannt geben. Auch bei diesen Einsätzen gilt die medizinische Schweigepflicht. Nur, dass der Einsatz im Gemeindeteil Neukeferloh war, darf er bekannt geben. Den Einsatz fuhr der 19 Jahre alte Student Marius Jakob, der bereit zwei Minuten nach der Alarmierung ausrückte.

Bei Einsätzen wie diesen (B304.de Archiv) zählt jede Sekunde. Nicht selten fungiert der First Responder aus Harthausen als Lebensretter, weil er vor den Notärzten am Unfallort ist.

17 Feuerwehrler der Feuerwehr Harthausen besitzen die Qualifikation zum First Responder Einsatz, unterstützt werden sie dabei durch eine Arzt und Rettungssanitäter aus ihren eigenen Reihen. Vor elf Jahren absolvierten der Kommandant Markus Mende und sein damaliger Stellvertreter Florian Leibig die Ausbildung zum First Responder. Ab diesen Zeitpunkt war es ihr Bestreben, diesen First Responder Dienst auch bei der Feuerwehr Harthausen einzuführen. Doch bis zur Verwirklichung mussten noch einige bürokratische Hürden übersprungen werden. So ist es gesetzlich vorgegeben, dass die Mindeststärke in einer Feuerwehr mit dieser Ausbildung bei zehn Personen liegen muss, um diesen Dienst einzuführen. Auch wurde ein ärztlicher Leiter benötigt.

Die Zusammenarbeit mit einer benachbarten Feuerwehr scheiterte an den damaligen Verantwortlichen. Ein Glücksgriff war die Verbindung zwischen dem Vater des Kommandanten und dem jungen, damals 30-jährigen Arzt Dr. Christian Stenke, der sich sehr für den Aufbau engagierte und sein Wissen als ehrenamtlicher Notfallarzt einbrachte. Mende gelang es von seiner Feuerwehr fünfzehn Personen für die Ausbildung und den anstrengenden Zusatzdienst zu gewinnen. So konnte die notwendige medizinische Grundausbildung in 80 Stunden Basisausbildung begonnen werden.

Der First Responder Harthausen hatte am heutigen Dienstag (21.2.) seinen 1.000sten Einsatz. Kommandant Markus Mende (blaues Hemd) ist stolz auf seine Truppe. (Foto: B304.de Archiv)

Seit der Einführung wurde die Feuerwehr Harthausen im Gemeindebereich und den umliegenden Ortschaften bis heute 1.000 Mal gerufen. Sie konnten Verletzten und Erkrankten helfen, Schmerzen lindern, vor allem aber Leben retten und den später eintreffenden Rettungskräften bereits bei deren Anfahrt wichtige Hinweise über das Krankheitsbild übermitteln. “Gerade in unserem ländlich strukturierten Gebiet”, so der Kommandant, “gilt es die oftmals langen Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts zu überbrücken und Spitzenbelastungen z.B. bei größeren Einsätzen des Rettungsdienstes auszugleichen. Ddeshalb hat die Feuerwehr Harthausen diese Einheit ins Leben gerufen. Die First Responder Einheit, soll und wird jedoch keine Konkurrenz zum Rettungsdienst sein.” Diese Einheit solle lediglich das sogenannte „therapiefreie Intervall“ überbrücken. Der Zeitvorteil, der lebensrettend sein kann, gegenüber den anderen Rettungskräften, liegt in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten. Das notwendige Fahrzeug im Wert von 55.000 Euro wurde von 263 Spendern aus der Bevölkerung mit 47.000 Euro mitfinanziert.

(Text: Wolfgang Mende)