Zur Vernissage (10.03.) lud die Tagesstätte SeelenArt des kbo-Sozialpsychatrischen Zentrums in die Eingangshalle des Haarer Rathaus. Bis zum 01.04. können die bunten und sehr persönlichen Arbeiten der 33 Künstler besichtigt werden.
Bürgermeisterin Gabriele Müller äußerte lobende Worte zum Auftakt der Ausstellungseröffnung: „Die Bürgerinnen und Bürger bleiben beim Betreten unseres Rathauses hängen an der Farbenpracht der ausgestellten Werke und man sieht, wie mit Begabung und Fähigkeit rangegangen wurde“. Seit 15 Jahren wird in Haar diese künstlerische Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne psychischer Erkrankung angeboten. Und Schirmherr ist kein geringerer als Gerhard Polt. Letztes Jahr wurde umgezogen, weg aus den Räumen innerhalb des Klinikareals. „Wir freuen uns seit April 2015 in der Ladehofstrasse 10 mitten in Haar unseren Platz gefunden zu haben“, sagt Ulrike Ostermayer, eine der Leiterinnen und ergänzt „die Menschen können zu uns kommen und gehen, wie sie wollen. Wir geben einen ganz freien Rahmen und erwarten kein künstlerisches Niveau.“ Sie kümmert sich zusammen mit Kollegin Sabine Schlunk, beide Kunsttherapeutinnen, um das erfolgreiche Projekt in der Haarer Tagesstätte. Der frühere Oberarzt der Psychiatrischen Klinik Haar, Dr. Peter Vaitl, bedankte sich beim Sekretariat der Bürgermeisterin Heike Berchtold und bei den Hausmeistern für die Aufstellung der Stellwände. Tief berührende Worte für die anwesenden Gäste fand der Maler und Dichter Günter Neupel , in dem er sein neuestes Gedicht vortrug. Er schenkte sein Manuskript anschließend mit Freude und Stolz B304.de und wir präsentieren Ihnen hier einen Originalauszug:
Über meine Fahrt in der S-Bahn wollte ich schreiben,
in welcher ich mich so fremd vorkam, wie in einem Science Fiction.
Über diese Stadt wollte ich schreiben,
welche so seltsam und verrückt ist.
Doch ich schreibe nun jetzt etwas ganz anderes:
Es war schön aus der S-Bahn zu schauen,
wie der Wind die Wolken forttrug.
Den Wind haben wir Menschen nicht besiegt.
Weht doch der Wind wie vor undenklicher Zeit.
Der Wind nimmt sich nicht wichtig,
wie es doch wir Menschen tun.
Jetzt, da es wieder Nacht ist,
ist der Wind immer noch,
und ich wünsche mir,
dass er die dummen Gedanken von uns Menschen fortträge,
so wie er die Wolken fortträgt.
Günter Neupel
Ganz vorsichtig zeigte und erklärte uns die Künstlerin Esther Sommer ihre 3 ausgestellten Gemälde. „Ich habe als Kind schon gemalt, am Liebsten mit Wasserfarben und mit Schwämmchen“. Jetzt benutzt Sie Ölfarben und liebt es, sich mit Malen auszudrücken. Als ich im Krankenhaus war, habe ich immer auf meine Menübestellung hinten hingemalt was ich gerne essen möchte, und das ist dann auch gekommen“, freut sie sich und erklärt ihre Bilder als „Außerirdischer“ „Raumschiff Enterprise“ und „der Kaktus“, der zur Krake geworden ist, damit er weglaufen kann. Sie geht jeden Tag in die Tagesstätte und wohnt in Haar. Die ausgestellten Bilder sind auch käuflich zu erwerben oder auf Wunsch werden sie auf eine vereinbarte Zeit vermietet. Interessenten wenden sich an Ulrike Ostermayer Telefon 089-43666891 oder 0174-1525625 oder seelenart@kbo.de Besucher sind in der Tagesstätte in der Ladehofstrasse herzlich Willkommen. Die Ausstellung im Rathaus geht bis 01.04.