Eltern, Kinder und das Team der “Honigblume” haben fleißig eingekauft und gesammelt. Am heutigen Mittwoch (25.3.) hat der Elternbeirat des Grasbrunner Kindergartens die Lebensmittel-Spenden in mehreren Kartons im “Tafelladen” neben dem Vaterstettener Rathaus überreicht und gleich selbst in die Regale eingeräumt. Die “Tafel” versorgt Menschen in Vaterstetten sowie in der Gemeinde Grasbrunn mit Grundnahrungsmitteln.
Seit Februar 2002 gibt es die “Vaterstettener Tafel”, eine von ca. 900 Tafeln, die in Deutschland bestehen. Fast 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer arbeiten für die “Tafel”. Sie holen Waren bei spendenwilligen Firmen ab und übernehmen mit sehr viel Engagement die Verteilung im “Tafelladen” in der Garage zwischen Rathaus und Polizeistation. Es werden Lebensmittel gespendet, die übrig bleiben und der Konsumentennachfrage nicht mehr entsprechen, so z.B. Brot, Salat, Obst, verpackte Ware, leicht beschädigt aber mit gutem Inhalt. Bereits seit vielen Jahren spendet auch der Grasbrunner Kindergarten “Honigblume” für die “Tafel”. Für gewöhnlich vor Weihnachten gehen Eltern und Kinder, die sich freiwillig an der Aktion beteiligen, für die Menschen, die auf Hartz IV, Grundsicherung oder Sozialhilfe angewiesen sind, einkaufen. Heuer wurde die Aktion auf Ostern verschoben, da man zu Weihnachten zunächst die Asylbewerber in Neukeferloh unterstützen wollte, die vergangene Woche übrigens zum ersten Mal auch von der “Tafel” versorgt wurden.
“Vielen Dank für die tolle Unterstützung”, sagte Ursula Kortyka, 2. Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten, die sich über die vielen Lebensmittelspenden der “Honigblume” – darunter Nudeln, Reis und Müsliriegel – freute. Nur Süßigkeiten waren dieses Mal nicht dabei, weil erfahrungsgemäß nach Ostern viele übriggebliebene Schokoeier und -hasen von den Lebensmittelgeschäften gespendet werden. “Ansonsten haben wir den Familien, die freiwillig spenden wollten, aber keinerlei Vorschriften gemacht”, erklärte Nina Petrosino, 1. Vorsitzende des Elternbeirats der “Honigblume”. Ihr ist es wichtig, sich zu engagieren und darüber auch mit ihren eigenen Kindern offen zu sprechen. “Meine Kinder sind in Einkauf und Auswahl der Lebensmittel einbezogen, überlegen, was ihnen selbst am besten schmeckt und ob das für andere Kinder wohl auch so ist. Dabei kommen wir ins Gespräch und tauschen uns auch darüber aus, wieso wir denn jetzt überhaupt für andere Kinder einkaufen, und wie wichtig es ist, sich zu engagieren.”
Rund 30 Menschen kommen regelmäßig donnerstags zur Warenausgabe. Vor allem ältere Menschen, denen die Rente nicht zum Leben reicht, aber auch Alleinerziehende oder Familien, die etwa durch eine längere Krankheit kein Einkommen haben. “Es könnten ruhig noch mehr Bürgerinnen und Bürger kommen”, sagt Magdalena Nonhoff von der Vaterstettener Nachbarschaftshilfe, dem Träger der “Tafel”. “Aber man darf Armut im vermeintlich reichen Vaterstetten scheinbar nicht zeigen. Jedenfalls schämen sich viele, sie haben Angst, dass sie im “Tafelladen” gesehen werden. Das finde ich persönlich sehr schade.”