Sie haben das Silber gepachtet, die erfolgreichen Voltigierer aus Vaterstetten. Nach dem tollen zweiten Platz bei der Mannschafts-WM in Le Mans (wir berichteten) nun auch Deutscher Vizemeister. Wieder ein super Erfolg und eine Bestätigung der hohen Qualität und Leistungsfähigkeit des Teams. Jetzt ist erst mal Feiern angesagt und nicht nur Pferd Lazio hat sich eine Pause verdient. Anfang Oktober steht das Heimturnier auf dem Programm.
Keine Woche ist es her, dass die Mannschaft I vom Voltigier Verein Ingelsberg WM-Silber für Deutschland erkämpfte, so standen auch schon die Deutschen Meisterschaften an. In der Verdener Niedersachsenhalle sicherte sich der VVI erneut Silber im Teamwettbewerb, sowie tolle Kürergebnisse für Team 2 und 3.
Ohne den Vierbeinern geht gar nichts
Nach den FEI World Vaulting Championships in Le Mans (Frankreich) ging es für die Athleten des VVI direkt nach Köln um einen zweitägigen Zwischenstopp einzulegen, ehe sie ihre Reise nach Verden zur DM fortsetzten. „Die DM wird nicht einfach“, so Florian Lohrmann. Das Team aus Köln und die Ingelsberger lagen bereits bei der Sichtung eng zusammen.
Mit von der Partie natürlich die routinierten Pferde Lazio, Romeo, Carlo und Adlon, welche für die T1, T2, T3 und im Einzel für Regina Burgmayr an den Start gingen. Eine lange Reise auch für sie. Schließlich hatten alle bis auf Carlo einen Einsatz bei der WM. 14 Tage, vier Ställe. “Da brauchen auch die Vierbeiner starke Nerven”, erklärte Trainer und Longenführer Alexander Hartl, dem das Wohl seiner Pferde immer oberste Priorität hat.
Vierter Platz im Einzel
Den Beginn auf der DM machte am Donnerstag Regina Burgmayr im Einzel. Eine gute Pflichtleistung verhalf der VVI Akrobatin direkt auf Platz 3, welchen sie Umlauf für Umlauf verteidigte. Ihre blitzsaubere Kür zum Thema “Kleopatra” wurde im ersten Umlauf mit einer 8,732 bewertet, was erneut einen deutlichen dritten Platz ausmachte. Lediglich Championatsstarter Corinna Knauf und Jannika Derks aus dem Rheinland wurden besser bewertet. In ihrer Paradedisziplin dem Technikprogramm lieferte sie ebenfalls souveräne Leistungen und punktete erneut. Bronze war in greifbarer Nähe, wäre nicht zum Schluss nochmal eine Kür zu turnen. Adlon, longiert von Alexander Hartl machte es der 25-jährigen sehr schwer und lief seine Runden nicht wie gewohnt. „Er war angespannt und ich konnte meine Kür nicht nochmal so wie am Freitag präsentieren, ich musste improvisieren, aber das ist eben Pferdesport, unsere Vierbeiner sind der wichtigste Bestandteil“, erklärte Regina, die sich am Ende mit dem leider undankbaren vierten Platz zufrieden geben musste. Dafür war sie um so erfolgreicher im Teambewerb.
Team II und III mit beachtlichen Leistungen
Wie immer war Ingelsberg auf der DM stark vertreten und auch Team III durfte sich präsentieren. Mit einer soliden Pflichtleistung starteten sie in den Wettkampf und arbeiteten sich aufgrund ihrer Kürstärke von Umlauf zu Umlauf nach vorne. Mit der gerade mal acht Jahre alten Ersatzturnerin als “Obermann” (also der Athletin, die ganz oben auf dem Pferd turnt), gelangen zwei tolle Küren und ein sechzehnter Platz im Endklassement. Ingelsberg II wurde diesmal ebenfalls von Hartl auf Pferd Romeo vorgestellt. Das Team ist eigentlich noch ein Juniorteam (alle unter 18 Jahre), aber das Trainertrio Elisabeth Aichner- Hartl und Burgmayr gelang es alle so gut vorzubereiten, dass die Qualifikation geschafft wurde. Noch viel besser, der Erfolg vor Ort auf der DM. Gesamt Platz sechs und in der Abschlusskür ein fünfter Platz. „Beachtlich, wie sie das so einfach durchgezogen haben“, berichtete Hartl stolz. Kaum Zeit blieb ihm zu verschnaufen, denn seine T1 stand schon in den Startlöchern.
Team I wieder auf Silberkurs
Im ersten Umlauf noch sichtlich geschwächt von ihrem Einsatz auf der WM, mussten sie die T1 zunächst mit dem zweiten Platz hinter dem Gegner aus Köln zufrieden geben. „Wir konnten uns nicht ganz erholen, wollen nun aber nochmal Vollgas geben, da geht noch mehr“, so das Team, die Mission war noch nicht beendet. Etwas anders kam es aber dann doch in der ersten Kür. Hartl erklärte, dass Pferd Lazio zu sehr unter Stress stand, die Halle bebte erneut vor Stimmung. Lazio machte es dem Team nicht einfach. Sie haben gekämpft, und die Kräfte reichten für Platz Zwei. „Die DM hier in Verden bot uns optimale Bedingungen, aber die WM steckte uns irgendwo doch allen in den Knochen“, resümierte Hartl, der dennoch mit den Leistungen zufrieden war. Köln-Dünnwald gewinnt Gold und das Team Riedmühle aus Hessen reihte sich auf dem Bronzerang ein.
Nach der Heimreise auf den Hagl-Hof nach Vaterstetten können die wohlverdienten Ferien für die Pferde und Akrobaten beginnen. Weitere Impressionen sind auf der Facebook Seite „Voltigierverein Ingelsberg“ zu finden.
Voltigier-Interessierte sollten sich einen Termin vormerken: Vom 01. – 03.10. findet das Saisonabschlußturnier inklusiv Breitensporttag auf der Reitanlage Vaterstetten, Johann- Sebastian-Bach Straße 50 statt. Der Eintritt ist frei. Zuschauer sind herzlich Willkommen.