Barrierefreiheit, davon träumt jede Gemeinde. Es ist ein permanenter Prozess, sowohl bei der Nachbesserung als auch bei der Neugestaltung. In Grasbrunn soll jetzt was zu diesem Thema passieren. Dafür wurde die Projektgruppe „Barrierefreies Grasbrunn“ geschaffen. Ein erstes Treffen war sehr konstruktiv. Interessenten sind zum zweiten Termin (11.10.) herzlich Willkommen.
Rollstuhlfahrer, Blinde, Rollator-Benutzer, Menschen mit Kinderwagen oder an Krücken und alle anderen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, sollen sich künftig in der Gemeinde Grasbrunn ohne Schwierigkeiten bewegen können. Das hat sich die neu formierte Projektgruppe „Barrierefreies Grasbrunn“ als Ziel gesteckt. Beim ersten Treffen (20.09.) präsentierte die zuständige Abteilung mit Amtsleiter Otto Madejczyk und Koordinatorin Iris Hagen ihre Ideen und führten in das Thema ein. „Wir orientieren uns in erster Linie am Optimismus des Wollens und weniger am Pessimismus der Vernunft“ so Iris Hagen. Höchste Priorität hat der Abbau von vorhandenen Barrieren. Auf diese trifft man an öffentlichen Wegen, im Nahverkehr, in Gebäuden, aber auch im privaten Bereich. Bürgermeister Klaus Korneder und der Gemeinderat stehen hinter der Aktion und unterstützen sie finanziell. Diverse Aktionen sind bereits geplant, so soll unter anderem ein Ortsrundgang stattfinden. Ähnliches ist schon in Vaterstetten und Zorneding passiert. Dort haben sich die Bürgermeister selbst in den Rollstuhl gesetzt und versucht, durch den Ort zu kommen. Bei so einer Tour kann bestens eine Liste erstellt werden, die aufzeigt, wo Nachholbedarf besteht. „Barrierefreies Bauen muss nicht unbedingt mehr kosten, wenn man vernünftig mitdenkt und wenn man gleich dabei ist“ so der Vorschlag von Rollstuhlfahrerin Sigrid Karl aus Grasbrunn. Ihre Idee wäre, eine Beratungsfunktion für aktuelle öffentliche Bau- und Straßenprojekte einzuführen, um so mit fachlicher Kompetenz und Betroffenheit auf Bauprojekte Einfluss zu nehmen. Und auf die Senioren und Seniorinnen soll geachtet und auf sie gehört werden. Dafür engagiert sich Anna Meschenmoser, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeinde. Wenn die Teilnehmer des ersten Meetings so nachdenken, fallen ihnen einige bestehende Barrieren in Grasbrunn ein: Beispielsweise in der Gartenstraße, wo die Bordsteine zu hoch sind und abgesenkt gehören oder der Allgemeinarzt, bei dem die Toiletten so schmal sind, dass man mit einem Rollstuhl oder Rollator gar nicht reinkommt, oder selbst im Rathaus, wo die Türöffner so weit oben liegen, dass sich ein Rollstuhlfahrer schwertut. Also genügend Arbeit für die neuformierte Gruppe, die Bedürfnisse der Betroffenen zu hinterfragen und aktiv zu werden. Im Moment sind folgende Mitglieder aktiv: Carmen Müller, Petra Stelzl, Hildegard Seibold, Bernise Riviére, Sigrid Karl, Anna Meschenmoser, Edith Reithmann. Ihr aller Wunsch ist es, dass Barrierefreiheit stärker in die Köpfe der Entscheider rückt.
Es gibt ordentlich was zu tun, und man will und kann etwas verändern, immer nach dem Motto „Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung“. Das nächste Treffen findet am 11.10. im Kulturcafé Neukeferloh statt.
Weitere Informationen unter:
otto.madejczyk@Grasbrunn.de oder 089-461002-140
Iris.Hagen@Grasbrunn.de oder 089-461002-141
Anna.Meschenmoser@Grasbrunn.de oder 089-461002-103