Erfolgsstück “Spurensuche”

von edithreithmann

Es wurde bestimmt schon 20 mal aufgeführt und ist in Haar in aller Munde, das Theaterstück “Spurensuche” mit den 35 Jugendlichen des EMG und der Mittelschule Haar. Jetzt wird es zweimal im Rahmen von ZAMMA aufgeführt an einem sehr emotionalen Ort, dem Gesellschaftshaus auf dem kbo Klinikgelände. Die Vorstellungen sind ausverkauft, wir möchten einige Eindrücke der Vorbereitungen wiedergeben.

Den Schülerinnen und Schülern ist noch die Aufführung in Irland in Erinnerung. Da wurde das Stück in englischer Sprache präsentiert. “Es war eine tolle Herausforderung. Dadurch wurde noch direkter gespielt”, erklärt uns Farina Simbeck, die Theaterpädagogin, die für die Bürgerstiftung Haar arbeitet und das Stück von der Idee, Konzeption bis zur Realisierung ständig begleitet,  gemeinsam mit Thomas Ritter.

Es herrscht emsiges Treiben nach der kleinen Brotzeit, als wir gestern (6.7.) in den herrlichen Saal des Gesellschaftshauses auf dem kbO-Klinikgelände kommen. Für die Aufführungen sind 6 Profitechniker engagiert, die die Beleuchtung und Beschallung übernehmen. Eine gute Neuerung, denn sonst hatten es die Schülerinnen und Schüler selbst gemacht – jetzt lernen sie von den Profis. “Wir haben bisher nur an Schulen gespielt. Hier ist die technische Herausforderung höher, da es keine Traversalen gibt”. Für ZAMMA werden zwei geschlossene Vorstellungen für Schulen und zwei öffentliche geboten, die sofort ausverkauft waren. Wenn ein Mitwirkender ausfällt, dann übernehmen eben die anderen den Part – ein gelebtes, harmonisches Miteinander. Man spürt dass alle voll und ganz hinter dem Stück stehen und mit Freude diese besonderen Termine vorbereiten. Das Gesellschaftshaus wurde 1912 erstellt, so kommt es auch in dem Stück vor “die Anstalt erhält ein Gesellschaftshaus mit Bühne”.

“Ich bin so froh, dass wir hier das Stück zeigen können. Es ist eine würdevolle Erinnerung an die Menschen, für die es urspünglich gedacht war”, so Simbeck. Tina Hartel, eine Mitspielerin, erklärt uns, dass sie im Moment noch kein Gefühl dafür hat, wie es sich wohl anfühlt, wenn die Spurensuche hier am Originalschauplatz gespielt wird. “Ich denke, es wird schon etwas bedrückend sein”, sagt sie und ergänzt “Irland war ein ziemlich interessantes Erlebnis, ein anderes Publikum, Menschen, die sich mit Theater und Nationalsozialismus beschäftigen, das merkte man”. Sie habe jetzt einen anderen Blick auf die Geschichte, anders als im Geschichtsunterricht und aus Geschichtsbüchern.

(Text und Fotos in Zusammenarbeit mit Jugendreporter Koray Keskin)

Aufführungen am 7. Juli 19.30 Uhr und 8.Juli 11.30 Uhr im Gesellschaftshaus auf dem kbo-Klinikgelände (Eingang hinter dem Café Regenbogen).