„Er malt eine lange Nase noch länger”

von edithreithmann

Kinder sagen die Wahrheit. Genauso erging es dem bekannten Neukeferloher Zeichner Franz Eder bei seinem Workshop am 10. Februar. Und die 40 jungen Künstler hatten noch weitere Fragen und Kommentare parat. Aber egal, dieser gemeinsame Tag bleibt in Erinnerung, schon allein wegen den wunderbaren, zusammen erarbeiteten Werken.

Franz Eder ist ein Original. Er liefert seit Jahren Karikaturen für Medien unserer Agentur, beispielsweise für LIVING&style. Dieses Mal stellte er sich dem kleinen Publikum. Lustige Kommentare hatten die Kids bereit: „Was ist denn eigentlich ein Karikaturist?“ oder „Das ist jemand, der lustig zeichnet“, na ja, eventuell auch „Er malt eine lange Nase noch länger“ oder kurz und prägnant „Er übertreibt“. Da spürt man einfach, wie Kinder an interessante Themen unkompliziert und offen ran gehen.

Gespannt, erwartungsvoll und mucksmäuschenstill lauschten die Klassen 2a und 2c der Grundschule Neukeferloh am 10. Februar dem Karikaturisten Franz Eder inmitten seiner Ausstellung im Kulturcafé. Auf seine liebevolle Art und mit sehr viel Geduld vermittelte der erfolgreiche Karikaturist an diesem Vormittag den 40 Kindern die besondere Wirkung von Karikieren.

Bereits nach 10 Minuten hatte er die Aufmerksamkeit seines jungen Publikums auf seiner Seite. Er zeichnete einen Hund, wie ihn ein Illustrator präsentieren würde, auf das Papier. Und im Gegensatz dazu den „Formel 1-Hund“ eines Karikaturisten mit Sonnenbrille, Rennfahrerhelm, einem Auspuff mit Rauchwolke und sausenden Rädern statt Beinen. Das hat jeder verstanden. Ab dem Moment erntete der Künstler bewundernde Blicke. Seine nächste Idee war freundliche, lustige und böse Gesichtsausdrücke zu karikieren. Jetzt waren die Schüler an der Reihe. Motiviert durch die Präsentation zeigten sie welche Talente in ihnen stecken.

Nebenbei beantwortete Franz Eder unzählige Fragen der neugierigen Zuschauer, so dass sie viele geheime Einblicke in sein Künstlerleben erfahren durften. Nach 6.000 gezeichneten Bildern hörte er beispielsweise auf, seine Werke zu zählen. Schon als Schüler liebte er das Zeichnen. Sein Bleistift hat nur eine Größe von circa 4 cm, damit dieser unauffällig in seiner Hand verschwinden kann, wenn er mal wieder heimlich sein Umfeld zeichnet.

Den krönenden Abschluss bildete schließlich das gemeinsame Karikieren von König Ludwig II. Franz Eder gab den Kindern ganz genaue Anweisungen, vor allem nutzte er seine Hände und Fingerbreiten als Abstandshalter beim Zeichnen, so dass am Ende bei allen ein Ergebnis herauskam, über das der Kini sicherlich erfreut gewesen wäre.

Dieses Erlebnis wird ganz bestimmt für alle Kinder unvergesslich in Erinnerung bleiben und eine Ausstellung in der Schule würdigt noch eine Weile die Werke des “Meister Eder” und der kleinen Künstler.

Das ist der Unterschied: Franz Eder skizziert einen rennenden Hund als Zeichnung und im Unterschied dazu als Karikatur (Foto: privat)

 

Da sind die Kinder mächtig stolz: Zusammen mit Franz Eder haben sie ihre eigene Karikatur erstellt – so geschehen am 10. Februar im Kulturcafé Neukeferloh (Foto: privat)