Er läuft und läuft und läuft…

von Catrin Guntersdorfer

Während für viele Hobbyläufer ein Halbmarathon mit rund 21 Kilometern Länge schon einen Herausforderung darstellt, läuft sich Constantin Leinekugel über diese Distanz gerade erst mal warm. Der BWL-Student aus Vaterstetten ist Ultraläufer und legt bei einem Rennen 100 Kilometer und mehr im Gebirge zurück – das sogar ziemlich erfolgreich.

Kurze Vorbereitungszeit

Beim Großglockner-Ultra-Trail wurde er vergangenes Jahr 10. von über 300Teilnehmern, beim „Ultra-Trail du Mont-Blanc“ war er drittbester Deutscher. In 14 Stunden und 23 Minuten ist er dort über 100 Kilometer gelaufen und hat dabei rund 6000 Höhenmeter zurückgelegt. “Ich habe immer das  Ziel vor Augen. Das motiviert mich”, so Constantin über seinen Antrieb. “Ich stelle mir das Rennen und den Zieleinlauf vor. Das funktioniert auch beim Training, wenn ich mal keinen Bock habe. Oft hilft aber auch nur Augen zu und durch.” Eine Anzeige auf Facebook hat  Constantin 2018 auf den Ultra-Trail-Lauf im Stubaital aufmerksam gemacht. “Bis dahin hatte ich mit Laufen nichts am Hut. Da ich aber eh 6 mal die Woche im Fitnessstudio und auch mit meinen Eltern oft in den Bergen war, dachte ich mir, das ist eine coole Herausforderung. Zwischen Lesen und Lauf waren nicht mal zwei Monate”, erinnert sich Constantin an seine Anfänge beim Ultralauf zurück. “Ich wollte es einfach mal ausprobieren und bin erstaunlich gut durchgekommen.” 

Gegen Langeweile hilft Musik

Für´s Skifahren bleibt Constantin nicht mehr all zu viel Zeit. (Foto: Constantin Leinekugel)

Früher war  Constantin beim TSV Vaterstetten auch Skilehrer und an den Wochenenden in den Bergen auf Brettln unterwegs. “Das Skifahren ist durch´s Laufen immer mehr in den Hintergrund geraten. Ich musste mich für eine Sportart entscheiden.” Constantin, der noch einen Zwillingsbruder namens Philipp hat und einen weiteren großen Bruder, Maximilian Leinekugel, der vielen als Dirigent bekannt ist, trainiert derzeit nahezu täglich. “Ich habe 6 Trainingstage die Woche und einen Trainer, der mich optimal auf meine Läufe vorbereitet. Auch was man isst, spielt eine große Rolle, wenn man so viel trainiert. Ich setze zum Großteil auf eine pflanzlich basierte Ernährung.” Drei mal die Woche läuft der Student eine gute Stunde, am Wochenende mehr.”Dafür fahre ich meist in die Berge, denn da hab ich mehr Abwechslung. Laufe ich hier 30 Kilometer flach dahin, nervt mich das irgendwann, wenn ich zum 100. an Vaterstetten und Parsdorf vorbeikomme!”

“Was für meinen Bruder Maximilian die Musik ist, ist für mich der Sport und das Laufen”, so Constantin über seine Passion. (Foto: Constantin Leinekugel)

Gegen Langeweile hilft dem 24-Jährige beim Laufen außerdem Musik. “Harte Elektromusik- die puscht mich!” Letztes Jahr ist der Vaterstettener verletzungsfrei durch die Saison gekommen und bereitet sich derzeit intensiv auf den Sommer vor. An 3 bis 4 Wettkämpfe möchte er diesmal teilnehmen- unter anderem wieder am Stubai-Ultra-Trail und am Großglockner- Lauf. Aber auch eine Steigerung ist geplant: “Im Spätsommer gibt es noch Läufe, da stehen 100 Meilen und mehr auf dem Programm!”- wir drücken die Daumen!