Die Bürgermeister der Gemeinden Grasbrunn, Vaterstetten, Haar, Feldkirchen und Putzbrunn haben sich jetzt mit einem gemeinsamen Schreiben an den Landrat des Landkreises München Christoph Göbel gewandt. Sie begrüßen einstimmig die Initiative des Politikers, die Idee zum Bau einer Entlastungsstraße als Autobahnparallele entlang der A 99 erneut zu prüfen. In ihrem Brief erkundigen sich die Bürgermeister nach dem aktuellen Planungsstand und wollen zudem wissen, ob ihre Ideen zu einer möglichen Stadt-Umland-Bahn, ÖPNV- oder Rad-Schnellstrecke bei der Untersuchung berücksichtigt werden. Die drängenden Probleme, die der Siedlungsdruck in der betreffenden Region auslöst, lassen sich nach Meinung der Politiker nur in interkommunaler Abstimmung und Zusammenarbeit gemeinsam lösen. “Dies betrifft vor allem die regionale Verkehrslenkung,
die Verkehrsberuhigung in unseren Gemeinden und die Förderung des Rad- bzw. Öffentlichen Nahverkehrs!”, so Gabriele Müller, Haars erste Bürgermeisterin.
In den Gemeinden Haar, Putzbrunn, Grasbrunn, Feldkirchen und auch Vaterstetten könnte sich eine Verlegung der B471 unter Umständen positiv auf die überregionalen Verkehrsbeziehungen auswirken und darüber hinaus den Durchgangsverkehr und die Lärmbelästigung der Bürgerinnen und Bürger deutlich reduzieren, hoffen die Bürgermeister. Die Verkehrserhebung, die die Gemeinde Haar im letzten Jahr durchführte und deren Auswertung nun vorliegt, belege dies eindringlich. “Nachdem jede
neue Straße neue Verkehre nach sich zieht, sprechen wir uns dafür aus, dass keine zwei gleichwertigen Straßen entstehen.
Vielmehr sollte im Falle einer Verlegung, die bisherige Trasse der B 471 vom überregionalen Verkehrsnetz abgehängt und entsprechend ihrer dann entstehenden Verkehrsbedeutung abgestuft werden”, heißt es im Schreiben an Göbel.
Zudem solle ein Anschluss in Putzbrunn über die Südanbindung erfolgen. Auch Vaterstetten würde, nach Meinung der Bürgermeister, bei der Ortsumfahrung für Weißenfeld profitieren, die gerade in Planung ist.
“Vor einigen Wochen haben wir für den derzeitigen Trassenverlauf der B 471 einen Vorschlag bei Christoph Göbel eingereicht, die
jetzige B471 dem ÖPNV als schienengebundene Stadt-Umlandbahn oder Bus-Schnellstrecke respektive als Radschnellweg zur Verfügung zu stellen. Wie den Plänen des Planungsverbands zu entnehmen ist, liegt die B 471 im Korridor der anvisierten
Trassen für Radschnellwege im Münchner Osten und wäre damit geradezu prädestiniert”, erläutert Müller ihr Schreiben.
Und auch die möglichen positiven Effekte der A 99-Parallelstraße werden im Brief noch einmal betont und darauf hingewiesen,
dass aufgrund der überregionalen Verkehrsbedeutung dieser möglichen neuen Straße, nach Auffassung der 5 Politiker, nur
eine Einstufung zumindest als Kreisstraße in Frage käme. “Eine Straßenbaulast seitens der Kommunen kann von uns finanziell nicht geschultert werden. Hierfür braucht es Konzepte der übergeordneten Behörden!”, so die Politiker in ihrem Schreiben.
Sie erhoffen sich eine baldige Antwort Göbels mit Auskunft über den derzeitigen Stand der Machbarkeitsstudie und ob die Anregungen der Gemeinden in die Planungen eingeflossen sind. Auf ein Schreiben von Ende April haben die Bürgermeister bisher noch keine Antwort vom Landrat erhalten.