Die Deutsche Bahn (DB) eröffnete am 8. Juli 2024 in Haar feierlich das Bahnhofs-Empfangsgebäude komplett aus Holz. Nach nur etwas mehr als einem Jahr Bauzeit geht damit, nach Zorneding, bundesweit das zweite Bahnhofsgebäude dieser Art in Betrieb.
126 Quadratmeter groß, mit einem riesigen Bullauge versehen, ganz aus Holz und in Rot gestrichen: das ist der neue “Kleine Bahnhof” in Haar. Zumindest ist es das, was man auf den ersten Blick wahrnimmt. Bei Bau, technischer Ausrüstung und Inneneinrichtung steht jedoch zudem die Nachhaltigkeit deutlich im Mittelpunkt.
Nachhaltig, regional, modular und circular
Das Holz für das Gebäude stammt aus der Region und die einzelnen Bauelemente wurden in einem traditionellen Holzbaubetrieb in Regensburg gefertigt. Das Innovative: Die Module sind standardisiert, so dass – wie bei einem Fertighaus – auf der gleichen Konstruktionsbasis viele verschiedene Grundrisse, Größen und Gestaltungen möglich sind. “So können in den nächsten Jahrzehnten viele weitere kleine grüne Stationen entstehen, die individuell, schnell und umweltfreundlich den Zugang zum klimafreundlichen Reisen ermöglichen”, so die Bahn in einer Pressemitteilung.
Das riesige runde Fenster an der Stirnseite soll dem Gebäude Wiedererkennungswert verleihen, zudem ist durch seine Größe weniger künstliche Beleuchtung notwendig. Das Gebäude wird über den Kamineffekt natürlich belüftet und verzichtet auf eine Lüftungsanlage. Auf dem Dach des neuen Gebäudes ergänzt die DB in den nächsten Monaten noch eine Photovoltaik-Anlage – eine klimafreundliche Wärmepumpe ist ebenfalls installiert.
Der Baubeginn für das neue Gebäude erfolgte im Frühjahr 2023. Die DB investierte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr und dem Freistaat Bayern rund 1,6 Millionen Euro in den Bahnhof.
Feierliche Eröffnung
Jetzt wurde das Gebäude feierlich eröffnet – von Mareike Schoppe, Bahnhofsmanagerin DB InfraGO, Alexander Bonfig, Leiter Abteilung Schienen- und Luftverkehr, Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und Dr. Andreas Bukowski, Bürgermeister der Gemeinde Haar, verstärkt durch einige Haarer Gemeinderatsmitglieder. Mareike Schoppe, Bahnhofsmanagerin DB InfraGO: “Einladende Bahnhöfe sind ein wichtiger Schlüssel für einen erfolgreichen Nahverkehr. Mit unserem kleinen grünen Bahnhof in Haar tun wir nicht nur etwas fürs Klima. Wir verbessern mit dem ansprechenden Wartebereich und einem Shop auch die Qualität für die rund 10.000 täglichen Fahrgäste. Mit attraktiven Stationen überzeugen wir künftig noch mehr Fahrgäste von der umweltfreundlichen Bahn und der Starken Schiene.“
Dr. Andreas Bukowski: “Das neue, kleine Bahnhofsgebäude schafft nicht nur ein ansprechendes Erscheinungsbild des Bahnhofareals, sondern passt auch zu den Leitlinien unserer Gemeinde. Gespeist mit erneuerbarer Energie, ausgestattet mit einem innovativen Wärmekonzept und kreislauffähig gebaut, entspricht der kleine Bahnhof genau den Zielen zirkulären Bauens, die wir uns für die zukünftige bauliche Entwicklung in Haar auf die Fahnen geschrieben haben.” (Text und Bild DB)