Mit dem Kind durch die Eingangstür schlüpfen, Mütze runter, Hausschuhe an, Küsschen, Kind der Kindergärtnerin übergeben – und schnell hinaus, damit der geschäftige Tag beginnen kann: So oder so ähnlich sieht der Morgen bei vielen Mamas und Papas aus, die ihr Kind zum Kindergarten bringen. Gespräche mit den anderen Eltern? Oft Fehlanzeige. Grund genug für den Gronsdorfer Kindergarten ein Eltern-Café zu eröffnen. „Einmal im Monat sollen die Mütter und gerne auch die Väter Zeit haben, ins Gespräch zu kommen“, sagt Kindergartenleiterin Eva Nöth. Und damit man sich dazu als Mama und Papa nicht extra freinehmen muss, bietet die Pädagogin an, das Cafè während der Abholzeit zu besuchen. Wie das funktioniert? Die Kinder des zweigruppigen Kindergartens werden alle in eine Gruppe zusammengefasst – im anderen Raum wird die Kaffeetafel hergerichtet. Und während die Kleinen miteinander spielen, können die Mamas und Papas mal so richtig ausgiebig ratschen.
Gespräche zwischen Kaffee und Kuchen
Schon die ersten Cafès waren ein voller Erfolg: Es wurden Tipps ausgetauscht, Anekdoten erzählt, sogar gebrauchte Autositze wechselten den Besitzer zwischen einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen. Den haben beim ersten Mal die Kinder am Vormittag für die Eltern mit Feuereifer gebacken – seither stellen die Mamas und gerne auch Papas ihre eigenen Backkünste unter Beweis. Es gibt selbstverständlich keine Anwesenheitspflicht, man kann kommen und gehen wann immer man will – und ganz nebenbei soll eine noch engere Gemeinschaft entstehen. Der Alltagshektik zum Trotz.
(Text: Claudia Erl)