„Ein Schritt in Richtung Radweg“

von Markus Bistrick

Gestern Abend hat der Grasbrunner Gemeinderat getagt und nach fast zweistündiger Diskussion den Weg für einen Geh- Fahrradweg von Grasbrunn nach Keferloh freigemacht. „Endlich können wir mit den Planungen beginnen“, sagte Bürgermeister Klaus Korneder im Anschluss erleichtert. Doch die eigentliche Arbeit kommt erst noch.Abgestimmt werden sollte eigentlich über einen Antrag der „Freien Wähler“ und der „Bürger für Grasbrunn“, die den Fahrradweg auch unabhängig von einer längst überfälligen Sanierung der Straße bauen wollten. Was insofern wohl nicht besonders sinnvoll wäre, da für den Radlweg bauliche Veränderungen an der Straße nötig sind. Und dass die Straße in erheblichem Maße sanierungsbedürftig ist, hat ein Gutachterteam eindeutig bestätigt. Wohl auch deshalb entschied man sich gestern kurzerhand dafür, einen Antrag noch einmal wortgleich zur Abstimmung zu bringen, der in der Sitzung am 27. Juli am Votum der CSU Gemeinderäte mit der Begründung „zu teuer“ gescheitert war: Der Bau eines Geh- und Radwegs Grasbrunn-Keferloh bei gleichzeitiger Sanierung und Ausbaumaßnahmen der Keferloher Straße. Damit ist der Weg nun – zumindest von politischer Seite – grundsätzlich frei.

„Ich habe nun endlich den Auftrag mit den Grundstückseigentümern zu verhandeln“, sagt Grasbrunns 1. Bürgermeister Klaus Korneder. Doch genau das dürfte das Problem sein und viel Verhandlungsgeschick erfordern. Denn eine Verbreiterung der Straße sowie der Bau des Geh- und Radwegs setzen voraus, dass die fast zehn Grundstückseigentümer dafür einen Teil ihres Grunds zur Verfügung stellen. Daran scheitert aber bereits der Bau des Radwegs von Grasbrunn nach Neukeferloh (siehe Foto unten). Denn obwohl sich das Projekt hier seit 2008 mit höchster Priorität (Dringlichkeit 1) in der sogenannten “Investitionskarte für den Radwegebau an Bundes-, Staats- und Kreisstraßen im Landkreis München” findet, geht nichts voran, weil die betroffenen Grundstückseigentümer nicht verkaufen wollen. Das dürfte vor allem am Preis liegen. Details werden aus verständlichen Gründen nicht genannt, aber es ist wohl ein offenes Geheimnis, dass mit Bauland mehr Geld zu erzielen ist, als mit einem Fahrradweg. Insofern ist auch die Position der Grundstückseigentümer verständlich, wenn auch nicht unbedingt im Sinne der Allgemeinheit.

Radwege620

Fakt ist: Sobald die Grundstücke verfügbar sind, kann mit dem Bau begonnen werden – das gilt für die Strecke von Grasbrunn nach Neukeferloh und seit gestern Abend auch für die Radverbindung von Grasbrunn nach Keferloh. Jetzt sind die Grundstückseigentümer am Zug.