Der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum München und Freising, Hans Tremmel aus Vaterstetten, ist am 20. Dezember, 50 Jahre alt geworden. Erzbischof Reinhard Marx übermittelte ihm seine Glückwünsche und dankte ihm für seinen „großartigen Einsatz als Vorsitzender unseres Diözesanrats“. Der Kardinal würdigte den Professor für Theologie und Ethik für sein motivierendes und vorbildhaftes Wirken: „Sie geben der unersetzlichen Arbeit der Laien ein positives, gewinnendes Gesicht. Danke!“
Seit Herbst 2010 ist Tremmel ehrenamtlicher Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising. Seine Amtszeit fällt in eine für die Kirche immer wieder schwierige und durch Krisen erschütterte Zeit. Tremmel ist ein Mann des Ausgleichs und des Dialogs, der stets aufs Neue Brücken schlägt und für einen offenen und vertrauensvollen Austausch zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen, Klerikern und Laien steht. So nimmt er auch als Vertreter des Erzbistums gemeinsam mit anderen Delegierten an dem auf mehrere Jahre angelegten Dialogprozess der Deutschen Bischofskonferenz teil. Der Vorstand des Diözesanrats schätzt Tremmel als Teamarbeiter, dem die besondere Bedeutung der Gremien bewusst ist.
In gesellschaftlichen Fragen bezieht Tremmel klar Position. So mahnte er eine Neuausrichtung der europäischen Flüchtlingspolitik sowie einen menschenwürdigen Umgang mit Asylbewerbern im Freistaat Bayern an. In der Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise übte er Kritik an kapitalistischen Auswüchsen. Der Diözesanrat erstellte unter der Führung Tremmels Nachhaltigkeitsrichtlinien für das Erzbistum. In den kirchenpolitischen Diskussionen setzt sich der oberste Laienvertreter für eine Weiterentwicklung der Ehe- und Familienpastoral ein, insbesondere im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Zur Thematik des Lebensschutzes bezieht er eindeutig Stellung, etwa in der Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik.
Der Diözesanrat ist die höchste Vertretung der Laien in der Erzdiözese und über die Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte sowie die Verbände demokratisch gewählt. Zuvor gehörte Tremmel dem Diözesanrat bereits acht Jahre als Einzelpersönlichkeit an. Der Hochschullehrer vertritt das Laienapostolat auch in zahlreichen Gremien auf Bayern- und Bundesebene, unter anderem im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
Tremmel wurde 1963 in Vilshofen geboren und engagierte sich schon in seiner Jugend als Ministrant, in der Jugendverbandsarbeit und im Pfarrgemeinderat. Nach dem Theologiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg war er zunächst wissenschaftlich tätig, dann als Leiter des Fachbereichs Caritas und Soziale Fachverbände beim Erzbischöflichen Ordinariat München. Seit 2002 ist er Professor für Theologie und Ethik in der Sozialen Arbeit sowie Leiter der Theologischen Zusatzausbildung an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuren. Tremmel wohnt in Vaterstetten, ist verheiratet und hat zwei Töchter. So weiß er aus eigener Erfahrung um die Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt. Der gesellschaftliche Fortschritt auch in diesem Feld ist dem Sozialethiker ein Herzensanliegen.