Die freiwilligen Helfer sind der Einladung von Grasbrunns Bürgermeister Klaus Korneder und seinem Amtskollegen aus Vaterstetten, Georg Reitsberger, gefolgt. Am 16.11.2016 sind sie alle ins Bürgerhaus Neukeferloh gekommen. Ebenso Pfarrer Stephan Opitz und Pfarrer Dr. Gereon Sedlmayr von der evangelisch-lutherischen Petrigemeinde Baldham sowie Pfarrer Thomas Kratochvil und Pfarrer Hans-Joachim Brennecke vom Pfarrverband Vaterstetten. Sie haben auf Initiative von Klaus Korneder den Helferkreis überhaupt erst gegründet.
Ein Motivationsabend sollte es werden und dazu eine kleine Jubiläumsfeier. Immerhin bereits zwei Jahre erfolgreiche Integrationsarbeit liegt hinter ihnen. An diesem Abend sollten sich die Freiwilligen in aller Ruhe auszutauschen – aber auch einmal Frust abzulassen. Die vergangenen 24 Monate haben an der Kraft gezehrt. Und arbeitsintensiv waren sie auch. Nicht jeder ist mit den schrecklichen Lebensgeschichten der einzelnen Betroffenen zu recht gekommen. Es berührt, geht tief unter die Haut. Auch loslassen muss man können. Denn manchmal entstehen Beziehungen mit Menschen, die es gilt von heute auf morgen zu beenden. Zu sehen, dass trotz der gelungenen Integration Flüchtlinge abgeschoben werden, führt zur Frage: wozu das ganze eigentlich?
Ein gut aufgestelltes Netzwerk
Mittlerweile ist aus dem Helferkreis ein großartiges Netzwerk entstanden, das durch die beiden Koordinatoren Renate Grunow-Cerwinski aus Neukeferloh und Bepp Stettner aus Baldham von Anfang bis heute mit viel Geduld, Empathie und Idealismus zusammengehalten wird. Gerne wird den Menschen zur Seite gestanden, die alles verloren haben.
Appell an Regierung und Landratsamt
„Es braucht einen langen Atem, denn die Flüchtlingskrise wird uns noch Jahre beschäftigen“, so Korneder und er betonte, dass es endlich Zeit wird, dass die Helferkreise hauptamtliche Unterstützung bekommen. Es könne nicht sein, dass diese notwendige und äußerst wichtige Arbeit ausschließlich auf den Schultern Ehrenamtlicher getragen wird. Sein Appell richtete sich an die Regierung, aber auch an das Landratsamt München. Dass die Abläufe in den Behörden nicht rund laufen, erschwert die Zusammenarbeit erheblich. Das wurde an diesem Abend von den Helfern deutlich ausgesprochen.
Verabschiedung von Renate Grunow-Cerwinski
Auch Renate Grunow-Cerwinski ließ ihrem Ärger freien Lauf: „Ich bin fast sprachlos darüber, dass unsere Regierung nach zwei Jahren gerne und freiwillig geleisteten Ehrenamts davon ausgeht, dass das immer endlos so weiter geht. Die Flüchtlingsintegration ist eine gesamtgesellschaftlich, äußerst wichtige Aufgabe, die man nicht für immer in die Hände von freiwilligen Helfern legen kann.“ Gleichzeitig verkündete sie den Anwesenden sichtlich bewegt aus privaten Gründen ihren Rücktritt. „Es waren zwei wichtige und bereichernde Jahre für mich, in denen ich sehr viel gelernt habe, auch über unsere eigene Kultur und unser eigenes Land. Jetzt bleibt mir nur noch Danke zu sagen, für Eure Mitarbeit, Eure Hilfe, Eure Freundschaft.“
Weitere Ehrenamtliche dringend gesucht!
Damit der Helferkreis nicht „ermüdet“ braucht es weitere Ehrenamtliche, die ihn mit ihrem Engagement unterstützen können. Bitte setzen Sie sich mit dem Helferkreis in Verbindung.
Die Kontaktdaten finden Sie auf der Website www.helferkreis-grasbrunn-vaterstetten.de