Bei der heutigen Gemeinderatssitzung (31.5.) wurde er mit berührenden Worten entlassen und seine Nachfolgerin Andrea Weber (CSU) von der Bürgermeisterin vereidigt.
Aus familiären Gründen hat er zum 30.4. um ein Ausscheiden aus seinem Ehrenamt für die Gemeinde Haar gebeten. Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) dankte ihm mit den Worten: „Ich werde dich vermissen.“ Sie lobte seine Sachlichkeit, Herzlichkeit und die Fähigkeit in schwierigen Themen die richtige Entscheidung zu treffen. Schmunzelnd erinnerte sie an seine Aussage nach einer Sitzung: „Ich wollte eigentlich anders stimmen, aber die Argumente haben mich überzeugt.“ Das hat ihn ausgezeichnet, dass er sich dem Fraktionszwang nicht immer unterordnete, sondern sachlich und pragmatisch entschieden hat.
Dr. Alexander Zill (Fraktionsvorsitzender SPD) beteuerte im Namen seiner Fraktion den Respekt vor seiner Entscheidung und bestätigte seinen Einsatz für das Wohl der Gemeinde. Er schenkte ihm keinen Rotwein, sondern einen Weißen aus Sachsen mit einem kleinen Seitenhieb: „Dort ist die Welt der CSU noch in Ordnung.“
Werner Kozlik (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) zitierte eine Aussage Wiesers, als die Grünen zum ersten Mal in den Haarer Gemeinderat einzogen „Nein, mit den Grünen habe ich Nichts am Hut, das ist mir zu viel Chaos“. Mit der Zeit hat sich das Verhältnis verbessert und in einigen Themen waren sie sich sogar einig. „Wir haben immer seine fachliche Meinung geschätzt und eigentlich warst du unser CSU-Lieblings-Gemeinderat“, ergänzte er.
Thomas Reichel (CSU, Dritter Bürgermeister) bezeichnet ihn als „Urgestein des Gemeinderats“ und äußerte die Hoffnung, dass er der CSU erhalten bleibt, egal ob als Gemeinderat oder nicht.
Paul Wieser selbst drückte seine Freude aus, die er in den 18 Jahren im Gemeinderat hatte und bedankte sich bei der Gemeindeverwaltung und seinen Wählern. „Ich bin nicht aus der Welt, wir schauen mal weiter und vielleicht fange ich 2020 nochmal an“.
Einen Terminkalender, den ihm seine Kollegen der CSU schenkten, wird er brauchen, denn dort sollen nur noch familiäre Verpflichtungen eingetragen werden.