Vaterstettens Daniel Düsentrieb

von b304

In Vaterstetten lebt ein Mann, dem es nie an Ideen mangelt – nur manchmal an Platz, Zeit oder Produktionskapazitäten. Stefan Eggl, 57, bastelt, tüftelt und denkt sich Dinge aus, die man sonst nirgends findet: Toilettenpapierhalter in Form von Moai-Statuen oder Smiley-Gesichtern mit Daumen hoch, eine Bayerische Tastatur, Wanduhren ohne Zahlen oder die Königlich Bayerische Luftmatratze – weiß-blau, samt Wappen.

„Wenn ich eine Idee habe, will ich wissen, ob sie sich umsetzen lässt“, sagt Eggl. Und meist lautet die Antwort: ja. Nicht immer wird daraus ein Kassenschlager, aber „ich will’s wenigstens probieren“.
In der Hochphase seiner Selbstständigkeit verwaltete Eggl über 2.000 Artikel – darunter auch skurrile Stücke wie die Blondinentastatur mit Symboltasten statt Zahlen: „OMG“, „SOS“, „Unless Key“. Heute würde man sowas vermutlich nicht mehr erfinden. „Damals war’s ein Gag – und hat sich sogar verkauft“, sagt er.
Eggls Einfälle bewegen sich zwischen praktischer Problemlösung und absurdem Augenzwinkern. So baute er kürzlich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin ein voll funktionsfähiges Hexenhaus – inklusive Türsensor, der bei Öffnung ein schrilles Lachen auslöst, Nebelmaschine im Kamin und Solarbeleuchtung im Garten. Bauzeit: sieben Wochen.

Produziert wird vieles in Fernost – auch hier musste Eggl improvisieren: „Ich hab mir die Druckdaten besorgt und selbst einen Hersteller in China gefunden. Anders geht’s nicht mehr, die Auflagen hier wären unbezahlbar.“

Wenn in der Nachbarschaft ein Fenster nicht mehr schließt oder ein Gartenschlauch keinen Platz findet, wird ebenfalls gebaut. „Ich mag es, wenn Dinge funktionieren – egal ob für mich oder für andere.“
Wer seine Produkte sehen will, findet sie bei Otto, Ebay, Kaufland und Amazon unter dem Label Caramel Media. Und wer selbst eine verrückte Idee hat – einfach mal fragen. Eggl hilft gern. Am liebsten mit einem Lächeln. Und vielleicht mit einer Smiley-Klorollenhalterung.