Jüngst musste sich Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer Fragen zu seinem Social-Media-Auftritt stellen lassen. Die Grünen im Gemeinderat wollten wissen, wie der Rathaus-Chef seine Aktivitäten auf den verschiedenen Plattformen organisiert und wo die Grenze zwischen privatem und offiziellem Auftreten verläuft.
Konkret ging es bei der Anfrage um den offizielle Gemeinde-Auftritt und die persönliche Social-Media Präsenz von Leonhard Spitzauer. Auf die Frage, ob sein Account nun der eines Bürgermeisters oder eines Politikers sei, antwortete Spitzauer mit einem ironischen Hinweis: „Ich bin nicht diagnostiziert schizophren.“ Würde er für jede Rolle – Privatperson, Bürgermeister, Politiker oder Feuerwehrmitglied – eigene Accounts führen, käme er auf drei bis vier Profile. Viele Aktivitäten ließen sich ohnehin nicht eindeutig trennen: „Manchmal vermischen sich die Dinge“, so Spitzauer. Er verwies auf ähnliche Auftritte anderer Politiker wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) oder Würzburgs OB Martin Heilig (Grüne). Auch Roland Meier (FW) kommentierte, ein Bürgermeister sei „rund um die Uhr im Amt“.

Zugleich betonte Spitzauer, dass er selbst zwar Zugang zum Facebook-Account der Gemeinde habe, diesen jedoch nur im Notfall nutze. Die reguläre Betreuung liege bei der Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Zusammenhang kritisierten die Grünen, dass der Gemeinde-Account in der Vergangenheit Posts verschiedener Parteien geliked habe. „Das muss nicht sein“, sagte Spitzauer und erklärte, er habe die zuständige Mitarbeiterin angewiesen, künftig keine fremden Beiträge mehr zu liken. In der Vergangenheit wurden unterschiedliche Beiträge – etwa der Grünen zu einer Radsternfahrt oder der SPD zur Ausbildungsmesse – vom offiziellen Account der Gemeinde mit „gefällt mir“ markiert.
Dass es regelmäßig sogenannte „Collabs“ zwischen dem Gemeinde-Account und seinem eigenen offiziellen Profil gebe, begründete der Bürgermeister mit der höheren Reichweite. Schließlich vertrete er die Gemeinde auch nach außen. Sein persönlicher Account befasse sich hingegen stärker mit „Politikerdingen“ und individuellen Themen – etwa, wenn er zu seiner Hochzeit poste.
Die Frage der Grünen, ob gemeindliche Mitarbeiter für seinen persönlichen Account tätig seien oder dadurch Kosten für den Gemeindehaushalt entstünden, verneinte Spitzauer.

