Friedlich versammelten sich am gestrigen Sonntag (20.1.) die Gäste im gut gefüllten Pfarrsaal von St.Bonifatius. Vereinsvorsitzende, Aktiv*bürgerinnen und Leitungen von Haarer Institutionen lauschten den Ansprachen von Pfarrer Semel und Bürgermeisterin Gabriele Müller. Die goldene Ehrennadel wurde an drei verdiente Bürger*innen verliehen: Helga Kacerovsky (Haarer Hospizkreis), Angelika Piduch (Leitung der Mittagsbetreuung) und Peter Bock (vielseitiger Ehrenamtler). Beide Redner betonten wie wichtig es ist, Vielfalt wertzuschätzen, mutig zu handeln und wie bedeutend Menschen mit Herz und Engagement für die Gemeinschaft sind.
Wetterbedingt begann die Veranstaltung 15 Minuten später. Pfarrer Semel kommentierte es so: „Früher nannte man es Winter, heute nennt man es Katastrophe“. Er begrüßte die anwesenden drei Bürgermeister und mit einem Schmunzeln ergänzte er: „Wir helfen auch als Mediatoren, wenn es Kommunikationsprobleme gibt“. Für das neue Jahr formulierte er vier Leitsätze: Die Vielfalt wertschätzen, den Mut Neues zu erkennen, entschieden zu handeln und in Gelassenheit zu vertrauen. Es war mucksmäuschenstill im Raum. Die Worte sind angekommen und man spürte, wie sie wirkten. Nicht allein neue Wege gehen, sondern sich einbringen zum Wohl der Gemeinschaft. Semel beendete seine Ansprache mit einem Zitat von Aristoteles: „Man kann die Windrichtung nicht ändern, aber die Segel neu setzen.“
Mut zur Vielfalt
„Eigentlich verstehen wir uns schon ganz gut“, begann Bürgermeisterin Müller nach der Begrüßung der Ehrengäste ihre Rede. Sie startete mit einem Rückblick auf das Jahr 2018, die Wetterkapriolen und die Auswirkungen der Klimaveränderung. Dass Kinder und Jugendliche auf die Straße gehen und den Erwachsenen ihre Sorge um die Zukunft der Erde mitteilen, findet sie „sehr bemerkenswert“. Müller sprach über politische Entwicklungen in Deutschland, Europa und äußerte ihre Sorge über die nationalen Alleingänge in der Welt. Die Vielseitigkeit zu achten und als Wert zu schätzen, etwas was in der Gemeinde Haar bereits gelebt wird. „Bei uns sind 100 Nationen vereint“, so die Rathauschefin. Mit Stolz berichtete sie über bereits eingeführte Projekte, die in anderen Gemeinden erst starten. So beispielsweise das Urban Gardening (in Haar heißt es „Haar zum Anbeißen“) oder Grünvernetzung (Haar hat beispielsweise in Eglfing Grün- und Heckenstrukturen) oder CO2-Einsparungen (Haar hat 100% Ökostrom bei den Gemeindewerken) oder die Radwegverbindungen.
20.März – Lösungen für Mobilität in der Gemeinde
Die Verkehrsbelastung der Gemeinde ist ein Hauptthema für 2019. Anstehend ist ein Mobilitätskonzept. Dazu können Bürger*innen ihre Ideen bei einer Veranstaltung am 20. März im Bürgerhaus einbringen. Das Thema Verkehr und Straßenbau ist bekannterweise vorwiegend übergeordnet zu lösen. Innerhalb der Gemeinde startet in Kürze dass MVG Leihräder zur Verfügung stehen. Und die Gemeinde achtet darauf, dass der interne Verkehr geregelt wird. So ist im Neubaugebiet Jugendstilpark kein Durchgangsverkehr möglich, denn das würde sich als Abkürzung anbieten.
In Haar wird viel gebaut
„Ich durfte letztes Jahr oft zur Schaufel greifen und den ersten Spatenstich setzen“, freute sich Gabriele Müller und zählt die Neubauprojekte auf. An erster Stelle ihr Lieblingsprojekt, der Ausbau der Grundschule „Wir achten auf gute Qualität. Die Kinder und Lehrer sollen sich wohlfühlenden“. Auch die Wohnbauprojekte des gemeindlichen Wohnbauunternehmens sind in Angriff genommen. Die beiden Seniorenwohnprojekte liegen im Plan. Am vergangenen Samstag (19.1.) konnte der Neubau im Jugendstilpark besichtigt werden, was auch mindestens 100 Interessierte getan haben. Zusätzlich sind weitere KiTas in Planung und die Feuerwehr Haar erhält einen zweiten Stützpunkt in der Blumenstraße.
Ihre Rede beendete die Bürgermeisterin mit dem Hinweis auf zwei wichtige Termine in 2019: Das 100jährige Jubiläum und Festprogramm der D‘Ammertaler vom 28. bis 30.6. und im Anschluss daran das zweite SOMMA-Festival mit der Künstlermeile, eine liebgewonnene und gut besuchte Haarer Veranstaltung – in diesem Jahr sogar eine Woche lang.
„Das soziale Klima in Haar ist sehr gut“. Dazu tragen ehrenamtliche Träger*innen bei und drei davon wurden mit der goldenen Ehrennadel der Gemeinde ausgezeichnet:
Helga Kacerovsky (Vorstand Haarer Hospizkreis)
Angelika Piduch (Schulverein Haar, Leitung der Mittagsbetreuung)
Peter Bock (Ehrenamtstätigkeiten bei der Nachbarschaftshilfe, Mieterverein, DLG, Repair-Café, Hand-in-Hand-in-Haar usw. )