Familie Edelmann aus Baldham heizt seit Ende 2020 mit Holzpellets und Solarthermie. Familienvater Jens Edelmann hat den Heizungsumbau bis ins Detail geplant und berichtet im Gespräch mit B304.de von seinen Erfahrungen.
B304.de: Herr Edelmann, Sie wohnen mit Ihrer Familie in einer typischen Reihenhaussiedlung der 1970er- Jahre, viele Häuser in der Nachbarschaft heizen noch mit Öl. Was war für Sie der Auslöser, nun auf eine Pelletheizung umzustellen?
Jens Edelmann: Unsere Ölheizung war mittlerweile schon mehr als 20 Jahre alt und es war klar, dass eine Modernisierung bald nötig war – also der ideale Zeitpunkt, um gleich auf eine umweltfreundliche Technologie zu wechseln. Wir beziehen schon seit vielen Jahren Ökostrom und wollten jetzt auch die Heizung auf erneuerbare Energien umstellen.
Haben Sie auch über andere Heizungsarten nachgedacht?
Uns war am wichtigsten, endlich von fossilen Brennstoffen weg zu kommen. Da Holzpellets überwiegend aus Sägewerksabfällen produziert werden und unsere Heizungsanlage am einfachsten durch eine Pelletheizung zu ersetzen war, haben wir uns für diese Lösung entschieden. Ein Nachbar hatte in seinem fast baugleichen Reihenhaus schon vor ein paar Jahren eine Pelletheizung eingebaut, die er uns gerne zeigte. Fernwärme wäre natürlich auch eine gute Alternative gewesen, am besten durch Geothermie, doch bis das in unserer Straße angeboten wird, wollten wir nicht mehr warten, zumal die Ölheizung schon Mucken gemacht hat.
Sie haben sich nicht nur für einen Heizungsumbau entschieden, sondern diesen auch selbst genau geplant. Wie kann man sich das vorstellen?
Die Räumlichkeiten in unserem Heizungskeller sind recht beengt. Der alte Öltank fiel zwar weg, wurde aber durch das ähnlich große Pelletsilo ersetzt. Neben der eigentlichen Pelletheizung, dem „Brenner“, war auch noch ein Pufferspeicher für die Solarthermie nötig. Außerdem sollte der Raum weiter als Waschraum genutzt werden können. Das erforderte genaue Planung, wie die einzelnen Geräte möglichst platzsparend platziert und angeschlossen werden könnten. Glücklicherweise haben wir – nach monatelanger Suche – einen Heizungsbauer gefunden, der unsere Pläne dann im Dezember 2020 umsetzte. Vieles, z. B. auch die Solarthermie, hatte sich verzögert.
Die Solarthermie kam erst später?
Genau, nämlich im Frühjahr 2021. Unser Dach ist zwar ungeeignet für eine große Photovoltaik-Anlage, doch zwei Solarthermie- Module konnten wir unterbringen. Wir freuen uns über jeden sonnigen Tag, an dem wir Wärme „ernten“ können, ohne dass der Brenner laufen muss. So reduzieren wir den Pelletverbrauch und unsere Energiekosten, denn die Sonne schickt uns keine Rechnung.
Wie funktioniert eine Pelletheizung in der Praxis?
Die Pellets werden wie zuvor das Heizöl einmal jährlich mit einem Laster geliefert und über einen Schlauch in unser Silo gefüllt. Statt 2.000 Liter Öl brauchen wir für vier Personen nun etwa 3,5 t Pellets pro Jahr. Die Anlage läuft vollautomatisch und geräuschlos. Nur einmal am Tag werden die Pellets aus unserem Silo ähnlich wie bei einem Staubsauger in den Kessel angesaugt. Zweimal im Jahr muss die Aschebox entleert werden, mehr ist manuell nicht zu tun.
Abschließend, was ist Ihr Fazit zur neuen Heizung?
Es ist wichtig, sich frühzeitig genau zu informieren, es sind nämlich auch viele Unwahrheiten im Umlauf. Eine moderne Pelletheizung ist bequem im Betrieb und ich kann uneingeschränkt jedem empfehlen, das genauer in Betracht zu ziehen. Was uns besonders gefällt: Der angenehme Duft nach Holz, wenn neue Pellets geliefert werden.
Herr Edelmann, besten Dank für die Einblicke.
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