Handelt es sich bei der Baustelle an Hauptstraße 1 in Harthausen um ein Bodendenkmal? Dieser Frage muss die Gemeinde Grasbrunn derzeit auf den Grund gehen. Anfang des Jahres wurde das ehemalige Schulgebäude an der Hauptstraße abgerissen. Die Gemeinde möchte an dieser Stelle ein Haus mit 18 Wohneinheiten entstehen lassen.
Anfang September wurde mit den vorbereitenden Arbeiten zum Neubau begonnen. Nach einem Hinweis, dass es sich bei dem betreffenden Grundstück auf Grund der Nähe zur St. Andreas-Kirche um ein Bodendenkmal handeln könnte, schaltetet sich jedoch das Landratsamt München ein. “Ein Aushub darf vorerst nicht erfolgen bzw. es muss ein Archäologe einbezogen werden”, so das Rathaus Grasbrunn in einer Mitteilung. Verwunderlich ist jedoch, dass direkt gegenüber der Kirche in viel geringerem Abstand ein Mehrfamilienhaus errichtet werden durfte. Hier gab es keine Einwände seitens der Bodendenkmalpflege.
Die Grasbrunner Projektentwicklungs- GmbH & Co. KG hat nun einen Antrag auf Erlaubnis nach dem Denkmalschutzgesetz gestellt. Sobald diese erteilt und der Bau genehmigt ist, können die Arbeiten fortgeführt werden. Das wird aber vermutlich erst im Dezember der Fall sein. Der Baustopp hat indes auch Folgen für die geplante Verfüllung des “Grasbrunner Lochs”, das die Gemeinde seit Jahren beschäftig.Die Baugrube in der Lehnerstraße mit rund 25 Metern Länge und 10 Metern Breite, sollte eigentlich mit demAushubmaterial aus der Baustelle an der Hauptstraße gefüllt werden. Dieses Vorhaben wird sich nun weiter verzögern.