Zahlreiche Reitschulen kämpfen aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie um ihre Existenzen, da im Lockdown noch immer kaum Reitunterricht stattfinden darf. So auch die Reitschule “Spaß am Reitenlernen” im Gut Kastensee bei Glonn. Eine Gruppe aus Reitschülerinnen und -schülern aus Vaterstetten hat nun einen Spendenaufruf für ihre geliebten Pferde gestartet.
Während es Reitställen und Pferdepensionen noch vergleichsweise gut geht, stehen Reitschulen seit Beginn des Lockdowns eher schlecht da. Denn wie viele andere Reitschulen hat sich auch Claudia Weissauer mit ihrem Unternehmen “Spaß am Reitenlernen” und ihren 20 Pferden in einer Stallung nur eingemietet. Die Miete, Kosten für Futter und Tierarzt laufen weiter, aufgrund der aktuellen Beschränkungen kann sie aber noch immer nicht arbeiten, also keine Reitstunden für ihre Schüler geben. Um die laufenden Kosten zu decken, musste Weissauer bereits einige Pferde verkaufen.
“Bis zum Sommer kann die Reitschule noch überleben”, so Heike Kirchner, die mit einer Gruppe von Schülern jetzt einen Spendenaufruf gestartet hat, um der Reitschule unter die Arme zu greifen. “Die Schule hat bisher verzweifelt versuch, sich selbst zu retten, aber es geht so nicht mehr weiter”, schildert Kirchner die Lage. “Das Schlimme ist, mit dem Verkauf der Pferde verkaufen sie ihr Kapital, da es sehr lange dauert, um ein Pferd wieder schulreif auszubilden!” Die Reitschule “Spaß am Reitenlernen” ist bei vielen Vaterstettenern eine beliebte Anlaufstelle für Reitunterricht, da der sogenannte “Aktivstall” seine Pferde nicht in Boxen hält, sondern sich die Tiere draußen auf der Wiese frei bewegen können. “Dadurch sind die Pferde extrem ruhig und eignen sich besonders gut für Kleinkinder, um Reiten zu lernen. Sie geben durch ihre ausgeglichene Art den Schülern Sicherheit”, erklärt Kirchner die Vorzüge der Reitschule, an der auch ihre 17-jährige Tochter Lilly seit 7 Jahren begeistert Unterricht hat.
Rund 20 Reitschüler aus der Gegend um Vaterstetten hatten vor dem Lockdown regelmäßig Unterricht in Claudia Weissauers Reitschule.” Ich habe natürlich Verständnis dafür, dass man derzeit keinen Gruppenunterricht geben kann. Aber Einzelunterricht wäre durchaus möglich. Unsere Situation ist derzeit hoffnungslos”, so Weissauer, die bereits vor dem Corona-Ausbruch ihre Schüler durch Headsets unterrichtet hat. Seit der Pandemie werden alle Hygienemaßnahmen auch bei der Schule streng eingehalten. “Durch das viele Desinfizieren sind schon einige Ledersättel kaputtgegangen”, berichtet Heike Kirchner, deren Tochter auch seit November nicht mehr unterrichtet wurde. Im Frühjahr letzten Jahres sei die beantragte Unterstützung, nach Aussagen der Reitlehrerin, noch recht zügig angekommen. Von den Dezemberhilfen wissen man noch nichts Genaues. Dabei wäre eine Planbarkeit für die Reitschule extrem wichtig, so Kirchner. “Ich weiß, dass es derzeit an vielen Ecken finanziell brennt, aber es wäre so schön, wenn wir durch unseren Aufruf unsere Reitschule retten könnten. Wir hoffen, dass wir die Schließung der Schule durch die Spendenaktion verhindern!”
Hier gibt es Nähere Infos zur Spendenaktion .