Was einst ein Fest von Bürgern für Bürger war, hat sich in den vergangenen Jahren eher zu einer Gewerbeschau entwickelt. Das ist nicht nur den Grünen unangenehm aufgestoßen. Die fraktionsübergreifende Forderung lautet: Zurück zu den Wurzeln. Kay Rainer, neuer Veranstaltungsmanager der Gemeinde Vaterstetten, hat jetzt seine Ideen für einen Neuanfang des Straßenfestes vorgestellt. Unter dem Motto „Vaterstetten Greenery Street Festival“ sollen die örtlichen Vereine wieder in den Mittelpunkt rücken. Aber auch einen Floh- und Künstlermarkt, sowie eine Lounge im Rathaus-Lichthof könne er sich vorstellen.
„Immer mehr wurde das Straßenfest in den letzten Jahren von kommerziellen Anbietern verschiedenster mehr oder weniger nützlicher Gegenstände und Dienstleistungen geprägt“, heißt es in einem Antrag der Grünen. Insbesondere wird bemängelt, „dass die örtlichen Vereine auf dem Straßenfest kaum oder gar nicht mehr vertreten sind“. Fraktionsübergreifend wurde der Wunsch geäußert, dass das größte Fest der Gemeinde wieder zurück zu den Wurzeln soll.
„Greenery ist die Pantone-Farbe des Jahres und symbolisiert Neuanfang und neues Leben“, erklärte Kay Rainer, in grünem Hemd, am Mittwochabend (8.3.) im Hauptausschuss der Gemeinde. Zentrale Aussage: Das Fest soll auch weiterhin in der Hand der Gemeinde bleiben, aber wieder unter stärkerer Beteiligung der Bürger, der Vereine und des örtlichen Handels.
Das Fest findet seit 2005 statt. Zunächst organisiert von Ehrenamtlichen mit Beteiligung eines Vertreters aus dem Rathaus. Unter maßgeblicher Federführung von Iris Zink hatte man sich alljährlich für den Erfolg des Festes engagiert. Doch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung wurde letztlich aus verschiedenen Gründen zur Zerreißprobe, die dann das Aus für das Engagement der einstigen Mitbegründer bedeutet hat. Seit 2014 liegt die Organisation des Straßenfestes in der Zuständigkeit der Gemeindeverwaltung.
Kay Rainer will nun den Neuanfang und auch das Fest räumlich enger rund um das Rathaus begrenzen und nicht mehr die gesamte Wendelsteinstraße miteinbeziehen. Dafür solle das Fest aber wieder mehr Vielfalt bieten. Neben einem Künstlerforum, wie bereits im vergangenen Jahr von Hauptamtsleiterin Linda Wagner initiiert, könne er sich auch einen kleinen Flohmarkt im Rathaus-Garten und eine Lounge mit DJ im Lichthof vorstellen. Seine Ausfertigung will Rainer aber eher als Ideensammlung denn als fertiges Konzept verstanden wissen. Denn das Fest möchte er zusammen mit Bürgern und Vereinen entwickeln – aber auch mit dem örtlichen Einzelhandel.
Denn nicht nur ein großer Kinderbereich, sondern auch die gewerblichen Verkaufsstände sollen erhalten bleiben, doch vor allem lokale Händler berücksichtigt werden. Dazu sei er bereits intensiv in Gesprächen.
Entscheidend für den Erfolg des Straßenfestes 2017 dürfte letztlich wohl aber auch das Wetter sein. Das diesjährige Straßenfest findet am 22. Juli statt.