Über 300 Trauernde haben in Neukeferloh am vergangenen Samstag (29.8.) Abschied vom früheren Bürgermeister Wilhelm Dresel genommen. Der Altbürgermeister war am 24. August im Alter von 82 Jahren gestorben. Dresel war in der Gemeinde Grasbrunn von 1978 bis 2002 über 24 Jahre lang Rathauschef gewesen. Entsprechend groß war dann auch die Anteilnahme und das Lob für seine unzähligen Verdienste.
„Niemand weiß, wie die Gemeinde Grasbrunn heute ohne Wilhelm Dresel aussehen würde –ja, ob es sie in der heutigen Form überhaupt geben würde“, Grasbrunns amtierender Bürgermeister Klaus Korneder in seiner Trauerrede. „Schließlich war er es, der sich im Rahmen der Gemeindegebietsreform in den Siebzigern maßgeblich dafür stark gemacht hat, dass Grasbrunn – ergänzt oder besser: vervollständigt um den Gemeindeteil Harthausen –als eigenständige Gemeinde erhalten geblieben ist“.
Zwei Tage vor seinem 83. Geburtstag hat das Herz von Grasbrunns Altbürgermeister Wilhelm Dresel am 24. August aufgehört zu schlagen. Er starb in den Armen seiner schwer kranken Ehefrau Helga, die an den Trauerfeierlichkeiten aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Am vergangenen Samstag (29.8.) wurde Dresel von rund 300 Weggefährten mit einer sehr bewegenden Trauerfeier verabschiedet.
Bis auf den letzten Platz (und weit darüber hinaus) gefüllt, war die Kirche St. Christophorus in Neukeferloh, als um Punkt 12 Uhr bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen um die 30 Grad die Glocken den ökumenischen Trauergottesdienst für Wilhelm Dresel einläuteten. In der Folge ließ der evangelische Pfarrer Gereon Sedlmayr das Leben und die Verdienste des Verstorbenen noch einmal Revue passieren. Anschließend zog die Trauergemeinde zum Neukeferloher Friedhof, wo bereits weitere Trauergäste warteten.
Die Liste der Einrichtungen, praktisch fast alles, was die Gemeinde Grasbrunn heute lebens- und liebenswert macht, geht auf das Schaffen von Wilhelm Dresel zurück: Seien es der erste Kindergarten in Neukeferloh – St. Christophorus –, die Bürgerhäuser in den größeren Gemeindeteilen Grasbrunn, Harthausen und Neukeferloh, das Kinderhaus in Harthausen, die Schulturnhalle, der Sportpark, die beiden Wertstoffhöfe, das Wasserwerk im Höhenkirchner Forst und noch viel mehr – alles ist ganz eng mit dem Namen Willi Dresel verbunden. Otto Bußjäger, Nachfolger Dresels im Bürgermeisteramt und heutiger stellvertretender Landrat Münchens, nannte Dresel einen Glücksfall für die Gemeinde Grasbrunn, aber auch für den Landkreis München. „Ein Vollblutpolitiker mit Herz und scharfem Verstand hat die Bühne verlassen. Er war aktiver Bürger und Bürgermeister zugleich“, so Bußjäger in seiner Trauerrede.
„Einmal hat er zu mir bei einem Bier mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht gesagt: „Klaus, Du hast es auch nicht leicht – ich habe ja schon alles gemacht!“ Darauf ist mir nicht mehr viel eingefallen“, so Korneder. Und Michael Hagen, Grasbrunns dritter Bürgermeister, der für die gesamte CSU Grasbrunn sprach, sagte: „Ich bin mir sicher wenn der Herrgott mal wieder was planen sollte wird er auf jeden Fall den Rat von Wilhelm Dresel einholen.” Und weiter: „Ich verneige mich vor deiner Lebensleistung und nehme Abschied. Vergelt‘s Gott ….für das, was du für die Gemeinde und die Menschen getan hast.“
Unsere Impressionen von der Trauerfeier: