Quelle: Rathaus Haar

Besuch aus Marokko im Rathaus

von b304

Hochrangiger Besuch aus Marokko war jetzt zu Gast im Haarer Rathaus: Vertreter und Vertreterinnen zweier marokkanischer Ministerien und nachgeordneter Stellen informierten sich darüber, wie Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski und sein Team in der Verwaltung arbeiten. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Finanzwesen. Organisiert hatte das Treffen die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).
Nach einem Fototermin vor dem Rathaus kamen Gäste und Gastgeber im großen Sitzungssaal zusammen. Unter den Teilnehmenden waren Hamza Belkebir, der leitenden Ministerialbeamten im marokkanischen Innenministerium, sowie Vertreter aus dem Finanzministerium. Für die GIZ kamen Projektleiter Mario Klee aus Rabat sowie Betreuer Peter Dineigner aus Bayern.

(Foto. Rathaus Haar)


Reger Austausch dank simultaner Übersetzung
Bei Butterbrezen, Kaffee und süßen Teilchen entstand rasch eine reger Austausch. Ein Dolmetscher und eine Dolmetscherin übersetzten simultan ins Französische, was Bürgermeister Bukowski und der Geschäftleitende Beamte, Günter Rudolf, zur Struktur und zur Arbeit im Rathaus erklärten. Die Gäste interessierten sich insbesondere dafür, wie die Gemeinde in Sachen Finanzen organisiert ist, wer welche Aufgabe übernimmt, welche IT-Programme genutzt werden und wie der gemeindliche Finanzhaushalt strukturiert ist. Auch der Umgang mit Zahlungsrückständen wurde diskutiert, ebenso die Erhebung von Grundsteuer und Gewerbesteuer.
Großes Interesse an Haarer Finanzplanung
Wie groß die Herausforderungen derzeit in Sachen Gewerbesteuer sind, darüber sprach Bürgermeister Bukowski. Es sei unerlässlich, neue Unternehmen in Haar anzusiedeln und Flächen zur gewerblichen Nutzung auszuweisen. Das Projekt „Circular City” sei dabei ein wichtiges Argument für potenzielle Interessenten, ein „Alleinstellungsmerkmal“ unter den Kommunen im Landkreis und eine „Abgrenzung” zur Stadt München.
Wie konkret das Interesse der Gäste war, zeigte die Nachfrage von Khadija Aabidi. Sie leitet in der Stadt Marrakesch den Bereich „Haushaltsabteilung, Buchhaltung, Beschaffung”. Sie wollte wissen, wie die Gemeinde ihre längerfristige Finanzplanung gestaltet. Günter Rudolf erklärte, dass mit der Verabschiedung des jährlichen Haushalts auch ein Finanzplan für die folgenden drei Jahre einhergehe. Er enthalte die wichtigsten Eckdaten zur finanziellen Entwicklung.
Der angeregte Informationsaustausch dauerte rund vier Stunden. Es sei eine „wirklich spannende” Veranstaltung gewesen, befand Bukowski, und freute sich, dass die Wahl auf Haar gefallen war.
Dezentrale Strukturen für das Königreich
Neben dem Besuch in Haar hatten sich die Teilnehmer der Delegation auch an anderen Stellen informiert, unter anderem im bayerischen Innen- und im Wirtschaftsministerium. Außerdem beim bayerischen Städtetag, beim bayerischen kommunalen Prüfungsverband, bei der Landeshauptstadt München und beim Landratsamt München.
Hintergrund der Reise ist das Projekt „Gute finanzielle Regierungsführung“. Es soll dabei unterstützen, die politischen Strukturen im Königreich Marokko zu dezentralisieren, die Beteiligung der Bürger zu stärken und Ungleichheiten zwischen den einzelnen Regionen zu beheben – gerade im Bereich der Finanzen.
Initiiert hatte den Besuch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenar-
beit (GIZ), im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ).

Hochrangiger Besuch aus Marokko war zu Gast im Haarer Rathaus. (Foto. Rathaus Haar)