Beim 5. mal hat´s geklappt

von b304

Ein viermaliges Verschieben von “SIEGFRIED – Götterschweiß & Heldenblut” auf den mittlerweile fünften Termin und das Ganze inzwischen im 3. Jahr. Das alleine ist fast schon rekordverdächtig. Worüber sich aber die aktiven Ehrenamtlichen von KulturGut Grasbrunn am meisten freuen, ist der Umstand, dass so gut wie keine Eintrittskarte zurückgegeben wurde. Für diese Treue bedankte
sich KulturGut bei der Begrüßung auch besonders beim Publikum, denn „ohne Publikum geht’s ja nicht“. Dann startete das „Nibelungenspektakel“.

(Foto: KulturGut Grasbrunn)

Der Inhalt der Nibelungensage war wohl jedem der rund 250 Besucher bekannt, sodass es nicht „einer Oper über 6 Stunden brauchte“, wie Regisseurin Gabi Rothmüller, die auch selbst zwei Rollen besetzte, anmerkte, sondern eher des spritzig-witzigen „Germanical“ „Siegfried – Götterschweiß und Heldenblut“. Constance Lindner in einer Doppelrolle als Zwerg Alberich sowie Königsschwester Kriemhild nahm beispielsweise Lieferung von Zalando entgegen und sparte auf einen Porsche – wenn sie sich nicht mit einem typischen Nibelungen-Wecker beschäftigte. Der Postbote klebte einen Benachrichtigungszettel an die Schlosstür, ehe er das Paket
im Hof wegwarf. Auch der Ehestreit mit dem Nudelholz durfte nicht fehlen und so war das Stück voller Bezüge zur Gegenwart. Unter der Tarnkappe des edlen Recken Siegfried verbarg sich dabei kein Geringerer als der mehrfach preisgekrönte Severin Groebner aus Wien; David Lindermeier, der neben
Wotan selbst auch dessen durchgeknallte Tochter Brünhild verkörperte, die nach einer Liebesnacht mit Held Siegfried „La Cucaracha“ singt und Aron Altmann in Doppelfunktion als sanfter Wüterich Hagen und als Musiker vervollständigten die wunderbare Besetzung an diesem Abend. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit anhaltendem Applaus und befand beim Rausgehen: „Endlich mal wieder
richtig gelacht“. (kgg)