Durch den Münchner Viktualienmarkt im Eingangsbereich, vorbei am Watzmann, hinein in den gemütlichen Salon mit der Couchgruppe und den ausfahrbaren Sesseln mit Blick auf den eigenen „Garten der Sinne“ – das sind nur einige der Besonderheiten, die einigen Mitgliedern der Parkinsongruppe Ebersberg und ihre Schirmherrin Doris Rauscher bei ihrem Rundgang in der neueröffneten Tagespflege der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten begegneten.
Die SPD-Sozialpolitikerin wollte sich mit ihrem Besuch ein eigenes Bild von den Angeboten vor Ort machen und ist vom Konzept in Baldham überzeugt.
Pflegedienstleitung Marion Reger und ihrer Stellvertreterin Joanna Wasniewska berichteten vom Tagesablauf, den Besonderheiten ihres Angebots und dem langen Weg von der Idee zur Umsetzung. Denn die größte Hürde beim Aufbau einer Tagespflegeeinrichtung ist die Finanzierung: „Ohne Fördergelder von Stiftungen wäre die Tagespflege in Baldham nicht möglich gewesen. Denn obwohl Freistaat und Kommunen diese Angebote schätzen und die Nachfrage auch bei uns im Landkreis groß ist, haben die Gemeinden vor Ort den Aufbau leider nicht unterstützt und auch der Freistaat hat nur einen kleinen Beitrag geleistet“, fasst Doris Rauscher die aktuelle Fördersituation in Bayern zusammen. Und auch im laufenden Betrieb bräuchte es mehr Unterstützung, beispielswiese durch einen Rahmenvertrag mit den Pflegekassen mit verbindlichen Regelungen für Tagespflegeangebote: „Der Personalschlüssel von einer Fachkraft auf 5,5 Betreute ist derzeit zum Beispiel lediglich eine Empfehlung, aber keine Vorgabe. Und für Menschen, die eine noch intensivere Betreuung brauchen, müssen Gelder für mehr Personal bereitgestellt werden“, forderte Marion Reger.
Ein tolles Angebot also – aber auch eines, das es ohne die Eigeninitiative so engagierter Menschen wie den Mitgliedern der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten nicht gäbe.