Fünf Buchen wurden kürzlich auf demWaldfriedhof in Haar gezielt zerstört. Wegen dieses Baumfrevels bittet die Polizei und die Gemeinde nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Der Haarer Waldfriedhof ist ein idyllischer Ort, ein Ort der Ruhe und des Friedens -geprägt von seinem waldartigen Charakter mit stattlichen Bäumen. Doch es gibt offensichtlich eine oder mehrere Personen, die das nicht schätzen. Wie die Gemeinde in einer Pressemeldung bekannt gibt, wurden zwei Rotbuchen und drei Hainbuchen mit Stammumfängen bis über zwei Meter durch menschliche Hand mutwillig zum Absterben gebracht. “Wir haben die Zerstörung zur Anzeige gebracht und hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung!”, heißt es in der Mitteilung. Zwischen dem üppigen Grün dichter Baumkronen ragen fünf blattlose Baumleichen. Vor einigen Tage entdeckte die Baumbeauftragte der Gemeinde Haar im Ahornhain des Friedhofs abgestorbene Buchen.
Bei genauerer Betrachtung war die Ursache für die großen kahlen Bäume schnell auszumachen, denn jemand hat gezielt mindestens fünf Löcher pro Stamm gebohrt und in diese dann eine Flüssigkeit eingefüllt, die den Baum zum Absterben gebracht hat. Eine Handlung, die tiefstes Unverständnis beim Bürgermeister Andreas Bukowski und der gesamten Gemeindeverwaltung ausgelöst hat -kann doch eigentlich nur davon ausgegangen werden, dass genau diese Bäume beim Täter „unerwünscht“ waren. Und das mitten auf einem Waldfriedhof. “Die kriminelle Energie, die hinter der Tat steckt, ist durchaus beachtlich: Es muss davon ausgegangen werden, dass die Person in den geschlossenen Friedhof eingedrungen ist –denn dort dutzende Löcher in Bäume zu bohren, mutmaßlich mit einem Akku-Bohrer, und anschließend die Flüssigkeit einzufüllen, nimmt doch etwas Zeit in Anspruch”, so die Vermutung der Gemeinde. Diese Handlungen wären während der Öffnungszeiten sicherlich anderen Friedhofsbesuchern aufgefallen. “Der genaue Zeitpunkt der Tat ist nicht nachvollziehbar, jedoch sind die Löcher noch nicht bemoost oder verwittert, sodass die Beschädigung wohl kaum länger als ein halbes Jahr zurückliegen kann.”
Die Bäume haben offenbar sehr schnell auf die Manipulation reagiert und sind innerhalb kurzer Zeit abgestorben. Abgesehen von dem ideellen Wert eines Baumes liegt der Schaden aufgrund des Gehölzwertes im fünfstelligen Euro-Bereich. Die Gemeinde Haar hat nun Strafanzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei gestellt. Damit es zu einer Aufklärung des Falls kommt, bitte die Polizei sowie die Gemeinde Haar um die Mithilfe der Bevölkerung, vor allem der Friedhofsbesucher: Falls jemand einen Hinweis auf den Täter geben kann oder etwas Auffälliges beobachtet hat, soll man sich bitte bei der Polizeiinspektion 27 in Haar melden (Rechnerstraße 11z; T: 089/462305-0)
Doch was passiert nun mit den angebohrten Buchen? „Wir beobachten die weitere Entwicklung der Bäume. Sollten sie gänzlich absterben, bleiben zumindest Teile des Stammes als Totholz stehen“, erklärt Haars Umweltreferent Andreas Nemetz. So bieten die zerstörten Bäume zumindest noch einen Beitrag zur Artenvielfalt.