Mit der feierlichen Übergabe der Urkunde wollte Albert Füracker, Bayerns Staatsminister der Finanzen und für Heimat schon vor mehr als einem Jahr das Bayerische Spiele-Archiv in Haar auszeichnen. Ein Antrag bei der UNESCO führte zum Eintrag in das Register Guter Praxisbeispiele zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes „Brettspiele spielen“ in der Bayerischen Landesliste.
Den Antrag hatte Tom Werneck, Leiter des Bayerischen Spiele-Archivs Haar zusammen mit Prof. Dr. Karin Falkenberg, Deutsches Spielearchiv Nürnberg und Spielzeugmuseum Nürnberg gestellt. Zweimal wurde der Übergabetermin wegen Corona verschoben. Doch am kommenden Donnerstag holt nun der Minister in einem kleinen Festakt die Ehrung in Nürnberg nach. “Das Register Guter Praxisbeispiele macht als Teil des Bayerischen Landesverzeichnis erfolgreiche und innovative Programme und Projekte sichtbar, die den Grundsätzen und Zielen des Übereinkommens zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes der UNESCO in besonderer Weise entsprechen”, so Tom Werneck. “Das Verzeichnis zeigt exemplarisch, welche lebendigen kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Bayern praktiziert und weitergegeben werden.” Ziel sei es, die Vielfalt des lebendigen Kulturerbes in Bayern zu erhalten, zu pflegen und zu fördern.
Insgesamt wurden in das bayerische Register Guter Praxisbeispiele erst drei Modellprogramme zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Förderung des Spiels durch das Deutsche Spielearchiv Nürnberg, das Spielzeugmuseum Nürnberg und das Bayerische Spiele-Archiv Haar ist der vierte Eintrag. Über Aufnahmen in das bayerische Landesverzeichnis und das bundesweite Verzeichnis wird regelmäßig in einem mehrstufigen Verfahren entschieden. Die Erstellung nationaler Register ist eine Verpflichtung aus dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, dem Deutschland 2013 beigetreten ist. Die beiden Initiatoren betrachten die Aufnahme in dieses Register nicht nur als Anerkennung der kulturerhaltenden Leistung der beteiligten Institutionen, sondern auch als wichtigen Zwischenschritt, dem gemeinsamen Spiel in Familie und Gesellschaft Aufmerksamkeit und Anerkennung als bedeutendes Kulturgut zukommen zu lassen. Werneck arbeitet derzeit bereits an zwei weiteren UNESCO-Anträgen, die Ende November eingereicht werden sollen.