Ausländerbeschränkung gekippt

von Moritz Steidl

Heute (14.12) gab der Deutsche Baseball und Softball Verband bekannt, dass die sehr umstrittene Ligareform, die für 2017 angedacht war, nun doch nicht umgesetzt wird. Damit bleiben die Ausländerbeschränkungen in der 1. Baseball Bundesliga der Vorjahre bestehen.

Seit bereits zwei Jahren ist der Deutsche Baseball und Softball Verband dabei eine Ligareform der 1. Bundesliga zu entwickeln, die es vorsieht deutsche Spieler verstärkt zu fördern und dadurch die Deutsche Nationalmannschaft im internationalen Vergleich weiter nach vorne zu bringen. Der Weg dazu sollte unter anderem durch eine Begrenzung der EU-Ausländerregel geschehen, die in einem 3-Jahres-Stufenplan vorsieht den unbegrenzten Einsatz in 2016 zu dem kompletten Verbot eine EU-Ausländers in 2019 durchzusetzen.

Ein Vorhaben, das bei einigen Vereinen auf starken Widerstand stieß. So waren es vor allem Hamburg und Mannheim, die mit einer „EU-Diskriminierungskampagne“ gegen das Vorhaben des Verbands vorgingen. Bei der Bundesligavollversammlung am 13.11.16 entschied sich dann die Mehrheit der Bundesligavereine gegen die Reform. In der Sitzung des Ausschusses für Wettkampfsport vom Verband wurde dann das Scheitern der Reform beschlossen. In einem Schreiben des Verbands an die Vereine heißt es: „In einer Sitzung am 11.12.2016 hat der Ausschuss für Wettkampfsport (AfW) daher beschlossen, die bereits kommunizierten Regelungen zur Beschränkung von EU-Ausländern im DBV-Spielbetrieb nicht einzuführen. Hauptgrund dafür ist das Risiko bei einem eventuellen Rechtsstreit, der bereits von mehreren Vereinen im Vorfeld öffentlich angekündigt wurde. Die vorhandenen Ressourcen in Baseball-Deutschland lassen sich sicher besser nutzen als in einer solchen Auseinandersetzung.“

Die Verantwortlichen der Disciples standen der Diskussion stets neutral gegenüber. So sagte General Manager Mitch Stephan bereits im Oktober in einem Interview: „Wir verfügen glücklicherweise über ein ausreichendes deutsches Spielerkontingent, um auch im Falle einer EU-Beschränkung kaum Einbußen machen zu müssen. Ein Verstoß gegen EU-Recht sollte dennoch vermieden werden.“

Nach dem Scheitern der Reform zieht Sportdirektor Christopher Howard das Fazit: „Wir können mit dem Scheitern der Reform leben – keine Frage – dennoch darf man sich nun nicht ausruhen, sondern muss andere Lösungen finden, um deutsche Spieler besser zu fördern.“

Somit bleibt die Regelung bestehen, dass jede Mannschaft zwei Ausländer, einen ausländischen Pitcher (nicht-EU)  und unbegrenzt EU-Ausländer einsetzen darf.