Was für ein Job: Auf Bäume klettern und Käfer bzw. Larven suchen. Die Winterkontrolle für den mittlerweile berühmten ALB beginnt am 1. Februar in Haar. Und: Vorbeugen ist besser als Heilen bzw Fällen.
Nicht erschrecken, wenn sie in der Gemeinde Haar Männer auf Bäumen sehen, das sind die Baumkletterer. Sie durchsuchen in der Quarantänezone Bäume nach Ausbohrlöcher bzw. Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) bis unter die Wipfel der Bäume.
Welche Symptome deuten auf Befall?
Und es ist wichtig, dass die Bäume bis zu ihrer Spitze kontrolliert und durchsucht werden. Denn der Käfer arbeitet heimlich und vom Boden aus nicht einsehbar. Die Symptome eines Käferbefalls sind nicht einfach zu entdecken: Zum einen gibt es die kreisrunden Löcher am Baumstamm, die etwa 1 Zentimeter im Durchmesser haben. Von dort sind die Käfer geschlüpft. Schwerer zu sehen sind die kleinen (etwa Reiskorngroßen) Beulen am Stamm, unter denen die Eier liegen. Deutliches Anzeichen für einen Schädlingsbefall ist da schon, wenn Holzspäne unter dem Baum liegen. Neben den Baumkletterern ist auch Bodenpersonal unterwegs, auf der Suche nach dem bösen ALB. Letztes Jahr wurde dazu sogar ein Spürhund mit dem Namen Jackson eingesetzt. Und böse kann er wirklich werden, dieser Käfer. Er hat in 2014 für die Fällung von 300 Bäumen in Salmdorf, Ottendichl und Haar gesorgt. Im gesamten Münchner Osten sind sogar 2000 Bäume und Sträucher dem Ungeziefer aus China zum Opfer gefallen.
Achtung: Baumkletterern Zutritt gewähren
Die Bodenkontrolleure rufen bei einem Verdacht die Baumkletterer und die betroffenen Grundstücksbesitzer werden gebeten, Zutritt zu ihren Gärten zu gewähren. Wichtig ist, die typischen Wirtsbäume des Käfers im Auge zu behalten, denn er hat seinen Speiseplan erweitert, vom Ahorn auf eine Vielzahl von Laubbaumarten. Nadelbäume schmecken ihm Gott sei Dank nicht. Die Gemeinde hofft, keinen neuen Befall zu entdecken, und Michael von Ferrari vom Umweltreferat ist zuversichtlich: „Immerhin ist seit August 2014 kein Befall mehr in Haar festgestellt worden. Das ist noch kein Grund zur Entwarnung, aber vorsichtiger Optimismus kann gewagt werden.“
Lesen Sie dazu unseren b304-Betrag “Bäume, die der Käfer nicht mag” vom 27.Januar 2016 !