Artenschutz-Radln

von b304

Rund 30 Radlfreunde und Naturinteressierte folgten zusammen mit Gisela Sengl (MdL) der Einladung des Ortsverbands Vaterstetten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Frage „Sind die Ausgleichsflächen von Gewerbegebieten wirklich genug?“ Auf ihrer Radlrunde bekamen sie Interessantes, Überraschendes und Neues zu hören und zu sehen.
Unter heißer Sonne ging es pünktlich los, erste Station war die Grenze zwischen dem KraussMaffei-Werk und der angrenzenden Ausgleichsfläche direkt nebenan. Landtagsabgeordnete und Bio-Bäuerin Gisela Sengl erklärte: „Ein Grundproblem der Ausgleichsflächen in Bayern ist, dass sie häufig nur
unzureichend erfasst sind. So ist es schwierig, ihren Zustand und die Einhaltung der für die Flächen ursprünglich vereinbarten Maßnahmen zu kontrollieren.“
Landschaftsgärtner, Naturexperte und langjähriger Gemeinderat Stefan Ruoff erläuterte die Geschichte der Parsdorfer Gewerbegebiete und die Entstehung der dortigen Ausgleichsflächen. Interessant: Für das KraussMaffei- Werk wurde z. B. ein Flächenfaktor von 0,6 angesetzt, sprich das Ausgleichsareal ist lediglich 0,6-mal so groß wie das Werksgrundstück. Der mit dem Werksbau versiegelte Boden geht also in deutlich größerem Maße verloren als er „ausgeglichen“ wird.
Ausgleichsflächen werden nicht einfach so der Natur überlassen, sondern es gibt bestimmte Maßnahmen, mit denen die Artenvielfalt gefördert werden soll. Das Besondere in Parsdorf: Ein Teil der
Fläche wird sogar bewirtschaftet und zwar von Bio-Bauer Franz Lenz aus Zorneding. Er berichtete von seinen Erfahrungen der ersten beiden Jahre und konnte das erfreuliche Fazit ziehen, dass eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ausgleichsflächen die Wiederherstellung der Artenvielfalt nicht
beeinträchtigt, sondern ganz im Gegenteil mittlerweile sogar mehr Feldlerchen-Brutpaare anzutreffen sind, als zu diesem Zeitpunkt zu erwarten war.