Drückend, schwül und warm: So beginnt der 1. Juni hier in Vaterstetten und Umgebung. Wer draußen unterwegs ist, spürt es deutlich – der Frühsommer zeigt sich von seiner wunderschön grünen und warmen, aber auch von seiner anstrengenderen Seite. Die Luft steht, die Sonne brennt, und auch nachts kühlt es kaum ab. Der Körper reagiert mit Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen – und nicht jeder ist gleich gut geschützt. Genau hier setzt der bundesweite Hitzeaktionstag am 4. Juni an. Er will nicht alarmieren, sondern aufmerksam machen: auf die zunehmenden gesundheitlichen Belastungen durch Hitze und auf das, was jeder dagegen tun kann.
Auch die Organisation Health for Future Ebersberg, eine engagierte Gruppe lokaler Fachleute aus dem Gesundheitswesen, möchte auf die unterschätzte Gefahr sensibilisieren – auch, weil die Symptome schleichend auftreten. Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder ungewöhnliche Erschöpfung sind ernst zu nehmen. Und: Die Risiken treffen nicht nur ältere Menschen.
Zu den besonders hitzeempfindlichen Gruppen zählen:
- Säuglinge und Kleinkinder
- Schwangere
- Personen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Herz, Lunge, Nieren, Psyche)
- Menschen mit Übergewicht oder Untergewicht
- Menschen ab 65 Jahren
- Personen, die körperlich schwer arbeiten oder intensiv Sport treiben
- Menschen, die regelmäßig Alkohol, Drogen oder bestimmte Medikamente einnehmen
Medikamente wie blutdrucksenkende Mittel oder Entwässerungstabletten können die Temperaturregulation des Körpers zusätzlich beeinträchtigen.
So schützen Sie sich und andere bei Hitze
Health for Future und das Landratsamt München empfehlen einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen:
1. Wohnung und Körper kühlen
- Tagsüber Fenster, Rollläden und Vorhänge geschlossen halten, nachts lüften
- Elektrogeräte sparsam nutzen (sie erzeugen zusätzliche Wärme)
- Kühle Duschen, feuchte Tücher, Ventilatoren (mit feuchtem Tuch davor)
2. Trinken, auch ohne Durst
- 1,5–2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag
- Keine eiskalten, alkoholischen oder stark zuckerhaltigen Getränke
3. Leicht essen
- Mehrere kleine, wasserreiche Mahlzeiten (z. B. Obst, Gemüse, Salate)
- Eiweißreiche Speisen (Fleisch, Käse, Hülsenfrüchte) in Maßen
4. Körperlich ruhig bleiben
- Anstrengungen möglichst in den frühen Morgen oder Abend verlegen
- Mittagshitze meiden, Ruhepausen einplanen
5. Gut schlafen
- In den kühlsten Raum wechseln
- Leichte Decken und atmungsaktive Nachtwäsche
- Kaltes Wasser in Wärmflaschen nutzen – als „Kühlflaschen“
6. Auf andere achten
- Ältere Nachbarn oder alleinlebende Personen anrufen oder besuchen
- Hilfe anbieten – etwa beim Einkauf, Lüften oder Trinken erinnern
Fazit: Kein Grund zur Panik – aber viele gute Gründe für kluges Verhalten
Der Sommer soll Freude machen – und das darf er auch weiterhin. Aber je besser wir vorbereitet sind, desto leichter kommen wir durch heiße Tage. Der Hitzeaktionstag am 4. Juni erinnert daran, dass informiertes Verhalten Leben retten kann – ganz ohne Alarmismus. Mit einem kühlen Kopf, einem offenen Blick für andere und kleinen Alltagsmaßnahmen lässt sich schon viel erreichen.
Weitere Informationen & aktuelle Warnungen:
www.dwd.de (Deutscher Wetterdienst)